Crew-Mitglieder in die Heimat

„Wir freuen uns darüber, dass nun eine Lösung für unsere Besatzungsmitglieder in Sicht ist.“ Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises, Foto: TUI Cruises

Seit mehr als einer Woche im Fokus der Öffentlichkeit: die 2014 gebaute „Mein Schiff 3“ , Foto: Eckardt
Auch die Reederei TUI Cruises stellt die vorläufige Einstellung des weltweiten Kreuzfahrtgeschäftes als Folge von Covid-19 und die dadurch ausgelöste sichere Rückführung des Bordpersonals in die Heimat vor erhebliche logistische und organisatorische Herausforderungen. Damit verbunden ist auch, dass das Unternehmen mit sehr hohen, in dieser Form ungeplanten finanziellen Zusatzbelastungen konfrontiert wird.
Seit mehr als einer Woche steht dabei die 2014 gebaute „Mein Schiff 3“ (IMO 9641730) im Fokus der Öffentlichkeit. Das knapp 300 Meter lange Kreuzfahrtschiff liegt in Cuxhaven im Bereich des Steubenhöfts sicher vertäut. Verschärft wurden dabei die Abläufe durch das unerwartete Auftreten einiger weniger Corona-Erkrankungen an Bord, was unter anderem zu umfassenden, weiteren Sicherheitsauflagen durch die Behörden führte.
Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, genieße der ursprüngliche Plan der Reederei, nämlich die Rückführung der Besatzung in ihre Heimatländer, weiterhin „oberste Priorität“. Dieser war „aufgrund der aktuellen Reiserestriktionen“ bisher aber nicht umsetzbar. Mittlerweile seien aber Rückflüge für rund 1200 Crew-Mitglieder und damit für etwa die Hälfte der an Bord befindlichen Besatzungsmitglieder geplant. Neben den bereits bekannten Charter-Flügen für die Rückreise nach Indonesien und in die Ukraine sei inzwischen auch ein Charter-Flug für Besatzungsangehörige aus Tunesien, der Türkei und Mauritius geplant. Zudem sei es gelungen, Plätze für chinesische Besatzungsmitglieder auf einem Linienflug zu sichern.
Die Reederei betont zudem weiter, dass die Rückreise „selbstverständlich“ unter Berücksichtigung aller geltenden Vorsichtsmaßnahmen erfolge. Und weiter: „Es reisen nur Besatzungsmitglieder ab, die negativ auf Covid-19 getestet wurden und die die erforderliche Genehmigung der deutschen Behörden für eine Abreise erhalten.“ Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises, stellt in einer Art Zwischenbilanz fest: „Wir freuen uns darüber, dass nun eine Lösung für unsere Besatzungsmitglieder in Sicht ist.“ Sie hoffe jetzt für alle Beteiligten, dass es „bei den bisher geringen Zahlen der Covid-19 Fälle bleibt“. Zum Hintergrund: Die zuletzt neun positiv getesteten Besatzungsmitglieder haben nach Reedereiangaben leichte beziehungsweise keine Symptome. Sie wurden daher umgehend auf ihrer Kabine isoliert. Ein am 30. April positiv getestetes Besatzungsmitglied befinde sich weiterhin auf der Isolierstation der Helios Klinik Cuxhaven. „Es ist wohlauf und hat nur milde Symptome“, erklärt die Reederei ergänzend.
Parallel zu der noch laufenden Operation rund um die „Mein Schiff 3“ widmet sich das Unternehmen umfassend der Bewältigung der Folgen der Covid-19-Krise. Zudem werden Vorbereitungen für die Zeit nach der Pandemie getroffen, die die internationale Kreuzfahrtbranche mit voller Wucht erfasst hat.
So wurden inzwischen alle Schiffe von TUI Cruises mit einer Vielzahl spezieller Corona-Test-Kits ausgestattet. Sie werden für eine Untersuchung auf Erreger des Virus benötigt. Zudem habe die Reederei sogenanntes RT PCR-Laborgerät beschafft. Damit ist es in den Bordhospitälern möglich, Corona-Schnelltests durchzuführen und innerhalb von nur 60 Minuten ein Ergebnis vorliegen zu haben.
An Bord der „Mein Schiff 3“ sind üblicherweise rund 2500 Gäste und rund 1000 Besatzungsmitglieder unterwegs. EHA