Cruise Center 3: „MSC Splendida“ zur Probe

Wird heute als Schiff Nummer zwei am CC 3 in Hamburg festmachen: „MSC Splendida“, Foto: Hasenpusch

War Pfingstsamstag in Hamburg am CC 3: „AIDAbella“
Der Hamburger Hafen hat ein neues Kapitel in der Geschichte der Kreuzschifffahrt aufgeschlagen.
Nachdem die „AIDA bella“ am Pfingstsamstag als erstes Schiff am neuen Cruise Center 3 (CC 3) auf Steinwerder im Rahmen eines Testanlaufs festgemacht hatte, folgt heute bereits das zweite Schiff, das an dieser Anlage abgefertigt wird, und zwar noch fast eineinhalb Wochen vor der offiziellen Freigabe von Hamburgs jüngstem Kreuzfahrtterminal.
Heute Vormittag legt die „MSC Splendida“ am CC 3 an. Auch dieser Anlauf rangiert noch unter der Bezeichnung „Probeanlauf“.Es geht darum, die rund 80 Millionen Euro teure Anlage schrittweise hochzufahren, etwaige Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen. Neben den rein technischen Abläufen müssen auch die zahlreichen neuen Mitarbeiter mit den Möglichkeiten des Terminals vertraut gemacht werden. Betreiber ist die neu gegründete Cruise Gate Hamburg GmbH. Sie stellt unter anderem sicher, dass der neue Passagierterminal als „offene Anlage“ genutzt wird. Allerdings sind mit AIDA Cruises und MSC zwei wichtige Kreuzfahrtreedereien bereits benannt. Die Reederei mit den Kussmundschiffen will künftig das CC 3 sogar im Rahmen ihres neuen Nordwesteuropa-Kreuzfahrt-Konzeptes ansteuern. Dafür wartet sie auf die Auslieferung ihres neuen, in Japan gebauten Kreuzfahrtschiffes „AIDA prima“. Dessen Taufe ist für den Herbst geplant.
Die Umsetzung des Projektes „CC 3“ erfolgte in denkbar kurzer Zeit. Denn die ersten Gerüchte, einen Passagierterminal im ehema ligen mittleren Freihafen zu bauen, tauchten im Frühjahr 2013 auf und sorgten damals für großes Aufsehen. Immerhin sollte der Terminal auf einem Areal entstehen, das eigentlich für ein anderes Großprojekt vorgesehen war und das bis zum Ausbruch der Weltwirtschafts- und in Folge der Schifffahrtskrise die Bezeichnung „CTS“ (Container Terminal Steinwerder) führte. Die Krise, die 2009 vor allem auch Hamburgs bis dahin stark wachsendes Containersegment mit voller Wucht traf, führte dann zu einer Neubesinnung: „CTS“ stand ab 2010 für „Central Terminal Steinwerder“, angelegt als Vielzweckterminal. Im Frühjahr 2014 fiel dann die Grundsatzentscheidung im Hamburger Senat zum Bau eines CC 3 auf einer Teilfläche des CTS-Projektgebietes, und zwar am Kronprinzkai im Kaiser-Wilhelm-Hafen. Die Entscheidung war auch deshalb forciert worden, weil das Kreuzfahrtgeschäft in Hamburg seit 2004 rasant wächst. Die beiden dafür vor allem genutzten Anlagen in der HafenCity (CC 1) und ab Juni 2011 auch in Altona drohten in absehbarer Zeit ihre Kapazitätsgrenzen zu erreichen. Am 4. Juli 2014 war es dann so weit: Der erste Spatenstich zum Bau des Cruise Terminal Steinwerder wurde gesetzt. Und es war auch damals ein Schiff der Rostocker Reederei, die „AIDA luna“, das diesen Akt mit einem symbolischen Erstanlauf begleitete.
Der CC 3 ist – offiziell – zunächst als Übergangslösung konzipiert, wobei die Laufzeit immerhin auf 15 Jahre angelegt ist. Es ist ein Terminal, mit dem der Hamburger Hafen eine Vielzahl von Meilensteinen setzt. Dazu gehört auch, dass die Anlage mit einer Erdgasleitung ausgerüstet ist. Über sie können die Schiffe Gas beziehen, das zum Betrieb von Hilfsmaschinen während der Hafenliegezeiten genutzt werden kann. Es ist nach dem stationären Landstromanschluss in Altona (CC 2) sowie der LNG-Power-Barge das dritte technische Konzept für eine umweltfreundliche Landstromversorgung im Elbehafen. EHA