Cruise-Krise: IHK will Branchen-Gipfel

Der internationalen Kreuzfahrt-Industrie läuft die Zeit davon – und sie gerät mit der jedem weiteren Monat, in dem die Welt im Griff des Corona-Virus bleibt, in eine immer größere wirtschaftliche Schieflage.

Diese Rückschlüsse lassen sich aus einer am Freitag durch die IHK-Nord vorgelegten Stellungnahme zur Lage der Cruise-Branche ziehen. Sie wird inhaltlich angereichert und vertieft durch ein „Diskussionspapier“, in dem die Autoren nicht nur die Lage der Branche mit wichtigen Kernzahlen verdeutlichen, sondern in dem sie auch Vorschläge für eine kurzfristig wirkende Abmilderung der Corona-Folgen auf diese Industrie präsentieren.

Für die IHK-Nord wäre es 2021 geboten, rasch einen „Kreuzfahrt-Gipfel“ anzuberaumen, um im Kreis von Branchen-Experten, ergänzt um Politik und Verwaltung, konkrete Lösungen zu erarbeiten. Weil aufgrund der Pandemie auf absehbare Zeit hinaus Präsenztreffen mit vielen Teilnehmern nicht möglich sein werden, sollte daher, der Not gehorchend, ein digitaler „Runder Tisch“ eingerichtet werden. Ein Vorgehen, das inzwischen ja zum weltweiten Kommunikations-Standard in Corona-Zeiten geworden ist. Für die IHK-Nord wäre das jedoch „eine erste Maßnahme für den Start eines strukturierten Dialogs“. Die Kammer bietet sich dabei zugleich „als Moderator, Impulsgeber und Dialoggestalter an“.

Aus Sicht der norddeutschen Industrie- und Handelskammern sollte etwa auch geprüft werden, das Großbürgschaftsprogramm – die parallelen Bund-Länder-Bürgschaften – auch uneingeschränkt auf den Schiffbau zu erweitern, der sich stark auf die Cruise-Schifffahrt ausgerichtet hat. Zudem sollte auch der Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung eingesetzt werden, „damit die Werften und die Kreuzschifffahrtbranche als Arbeitgeber in Kernbranchen und bei Zulieferern erhalten bleiben“.

Für Janina Marahrens-Hashagen, Vorsitzende der IHK-Nord, hat jedenfalls „die Kreuzfahrtbranche einschließlich des Kreuzfahrtschiffbaus einen hohen Stellenwert im Gesamtgefüge der norddeutschen Wirtschaft“. Denn es würden nicht nur „die touristischen Leistungsträger und das Gastgewerbe, Reiseveranstalter und Reisebüros“ von dieser Ausprägung der Passagierschifffahrt profitieren, sondern „auch norddeutsche Schiffsausrüster, Häfen, Hafendienstleister und die Innenstädte“.

Doch nicht nur für die Wirtschaft im Norden ist die Kreuzfahrtbranche von herausragender Bedeutung. Sie leistet für die Kammer darüber hinaus „einen bedeutenden“ wirtschaftlichen Beitrag für ganz Deutschland. Über 48.000 Jobs hängen an dieser Industrie bundesweit. EHA

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