Cruise-Reedereien meiden Belgien

Der Zeebrugge-Anlauf wurde gestrichen: „AIDAmar“, Foto: Behling
Die Terroranschläge von Brüssel strahlen jetzt auch auf die internationale Seeverkehrswirtschaft aus. Als direkte Konsequenz haben die Kreuzfahrtreedereien AIDA Cruises sowie P&O entschieden, in dieser Woche den belgischen Küstenhafen Zeebrugge nicht anzulaufen. So fuhr die „AIDAamar“ am Mittwoch vom französischen Le Havre kommend direkt nach Amsterdam weiter. Das Schiff traf am Abend um 17 Uhr in der niederländischen Hafenstadt ein. Die Schiffsführung hatte die Passagiere bereits am Dienstagabend über die kurzfristigen Fahrplananpassungen informiert. Die Reise der „AIDAmar“ begann am 19. März in Hamburg. Am 26. März wird das Schiff wieder in der Elbestadt zurück erwartet.
Der Besuch in Amsterdam wurde in der Konsequenz um mehr als zwölf Stunden verlängert. Ob auch der nächste planmäßige Anlauf der „AIDAmar“ am 30. März in Zeebrugge gestrichen wird, steht nach THB-Informationen derzeit noch nicht fest. Die Entwicklung der Sicherheitslage in Belgien werde von der Reederei intensiv beobachtet, hieß es.
Ebenfalls gestrichen wurde der Anlauf der „Britannia“ von P&O in Zeebrugge am Sonnabend. Es war geplant, dass das neue Flaggschiff der Reederei im belgischen Universalhafen im Rahmen einer zweitägigen Route aus Anlass des ersten Jahrestags der Taufe angesteuert wird. Einen Ersatzhafen gibt es für die Kurzreise noch nicht, möglicherweise wird das Schiff Southampton zu einer Kreuzfahrt ohne Hafenbesuch verlassen.
In Europas zweitgrößtem Seehafen, Antwerpen, besteht bereits seit den Anschlägen von Paris im vergangenen Jahr eine Top-Sicherheitsstufe. Angesichts der Ereignisse in Brüssel hat die Hafenverwaltung die Unternehmen aufgefordert, ihren Sicherheitsstandard nochmals zu überprüfen und „besonders wachsam“ zu sein. Auffälligkeiten sollten unverzüglich der Polizei gemeldet werden. In Antwerpen befindet sich auch das Kernkraftwerk Doel. FB/EHA