„Crystal Serenity“ bei der Lloyd Werft

Die „Crystal Serenity“ traf jetzt in Bremerhaven ein. Es ist der zweite Auftrag von Crystal Cruises für die Lloyd Werft, Foto: Eckardt
Die „Crystal Serenity“ ist jetzt bei der Bremerhavener Lloyd Werft für umfangreiche Umbauarbeiten eingetroffen. Das Luxus-Kreuzfahrtschiff war in Lissabon gestartet. Dort war ein Team der Lloyd Werft an Bord der „Crystal Serenity“ gegangen, um während der Überführungsfahrt mit den Vorbereitungsarbeiten für den anstehenden Großumbau zu beginnen. Es ist der zweite konzerninterne Auftrag der beiden zur Genting-Gruppe gehörenden Unternehmen Lloyd Werft und Crystal Cruises. Im vergangenen Jahr hatte die Lloyd Werft umfangreiche Arbeiten auf der „Crystal Symphony“ ausgeführt.
Die „Crystal Serenity“ soll nun bis zum 6. November für einen mehrere Millionen Euro teuren Umbau in Bremerhaven liegen. Der Auftrag wurde aufgeteilt: Den Innenausbau führen Crystal Cruises und Partnerfirmen durch. Die Lloyd Werft ist für die schiffbaulichen Tätigkeiten und die gesamte logistische Abwicklung verantwortlich. So werden in den nächsten Wochen neben einem Großteil der Lloyd-Werft-Mitarbeiter auch Hunderte Crewmitglieder und Subunternehmer auf dem Werftgelände tätig sein.
Neben den regulären Wartungsarbeiten für den Schiffsbetrieb erhält das Schiff mit einer aktuellen Kapazität für 1070 Passagiere neue Kabinen. Einige kleinere Kabinen auf Deck 10 werden in luxuriöse „Seabreeze Penthouse Suiten mit Veranda“ inklusive Butler-Service umgebaut, teilt die Lloyd Werft mit. Insgesamt entstehen so 38 neue Suiten mit einer Größe zwischen 37 und 50 Quadratmetern. Nach Abschluss der Umbauarbeiten nimmt das Schiff wieder Kurs auf Lissabon, wo am 10. November die nächste Transatlantikreise nach Fort Lauderdale in Florida startet. Durch den Umbau sinkt die Kapazität auf 980 Passagiere.
Die 250 Meter lange „Crystal Serenity“ ist ein schwimmendes Luxushotel mit 13 Decks und wurde 2003 in Frankreich bei Chantiers de l’Atlantique gebaut. Für die Gäste gibt es ausschließlich Außenkabinen, größtenteils mit Balkon. Mit an Bord sind auf den Reisen bis zu 655 Crewmitglieder.
Neben den regulären Wartungsarbeiten für den Schiffsbetrieb erhält der Luxusliner auch drei neue Restaurants. In dem neu gestalteten Hauptrestaurant, dem Waterside-Restaurant, wird die Kapazität leicht auf 500 Gäste erhöht. Außerdem werden die Bars neu gestaltet, und der Stardust Club erhält neue Bodenbeläge und Sitzgelegenheiten.
Auf dem Gelände der Lloyd Werft laufen weitere Aktivitäten. Im Schwimmdock 3 entsteht die rund 120 Meter lange Yacht mit dem Projektnamen „Solaris“ (thb.info 9. April 2018). Außerdem machte vergangene Woche das Forschungsschiff „Polarstern“ des Alfred-Wegener-Instituts an der Ausrüstungspier fest. Nach Abschluss einer Arktisreise bleibt das größte deutsche Forschungsschiff dreieinhalb Wochen für routinemäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten bei der Lloyd Werft. Anschließend beginnt für die „Polarstern“ die Antarktissaison mit der Versorgung der Neumayer-Station III und dem Ziel, im Frühjahr das Gebiet des Larsen-C-Schelfeises zu erreichen, von dem im vergangenen Jahr ein riesiger Eisberg abgebrochen war.
Es laufen Planungen für ein Nachfolgeschiff für die 1982 in Dienst gestellte „Polarstern“. Für den Neubau waren im Sommer nach Angaben des Bundesbildungsministeriums entsprechende Werftangebote vorgelegt worden, die bis zum Jahresende ausgewertet werden sollten. Eine Indienststellung der „Polarstern 2“ ist für 2020 geplant. fab/CE