Eigene Hotels und Schiffe sollen TUI-Gewinn hochtreiben
Hotels und Schiffe als Gewinnmaschine: TUI-Chef Fritz Joussen will die Hälfte der geplanten Gewinnsprünge in den kommenden Jahren durch höhere Umsätze und bessere Angebote für die Kunden erwirtschaften.
"Wir gehen aus dem reinen Veranstaltergeschäft raus. Die Preise werden günstiger und unsere Margen höher", sagte der Co-Chef des weltgrößten Reisekonzerns wenige Tage nach der Bekanntgabe seiner Wachstumsstrategie am Montag in Düsseldorf.
Um das zu verwirklichen, will der Veranstalter seine Kunden konsequent in konzerneigene Hotels schicken. So sollen sich auch Neubauten etwa in Mexiko übers ganze Jahr rechnen. Joussens
Kalkulation: Wenn die Hotels übers Jahr im Schnitt statt zu 70 Prozent zu mehr als 90 Prozent belegt sind, kommt der Großteil der Mehreinnahmen als Gewinn bei der TUI in Hannover an. 60 neue Hotels will der Konzern bis zum Geschäftsjahr 2018/2019 eröffnen.
Den Konzern will Joussen auf diese Weise weiter aus dem Preiskampf der Reiseveranstalter herausziehen, die oft dieselben Hotels anbieten und sich im Wesentlichen über den Preis unterscheiden. Sein Vorbild ist dabei das Erfolgsmodell TUI Cruises: Die Flotte ist bestens ausgelastet. Jedes Schiff erwirtschafte nach Steuern einen Gewinn von 50 bis 60 Millionen Euro pro Jahr, teilte das Unternehmen mit.
Mehr Effizienz
Wenn der Konzern auch seine Hotels konsequent über die eigenen Veranstalter mit Gästen füllt, winken nach Joussens Einschätzung hohe Gewinne, wie sie reine Veranstalter und reine Hotelbetreiber nicht erreichen könnten. Was höhere Erlöse zum geplanten Gewinnwachstum nicht beitragen, will Joussen durch eine höhere Effizienz etwa bei den eigenen Fluglinien erreichen, die künftig einheitlich unter der Marke Tui fliegen sollen. 50 Millionen Euro verspricht er sich alleine von einem besser organisierten Fluggeschäft. dpa