Ende eines Kreuzfahrtpioniers

Bolero“, „Orient Queen“, „Louis Aura“, „Aegean Queen“ – der zuletzt noch in „Aegean“ umbenannte Kreuzfahrt-Oldie hatte im Laufe der Jahrzehnte viele Namen. In Dienst gestellt wurde er 1968 aber als „Starward“ für die damalige Norwegian Caribbean Lines (heute Norwegian Cruise Line) und damit durchaus als Pionier der auch heute noch florierenden Cruise-Branche. Nach knapp 50 Jahren im Einsatz ist jetzt aber endgültig Schluss: Das Schiff liegt jetzt auf dem Strand im indischen Alang und erwartet den Abbruch.

Den Bauauftrag für die ehemalige „Starward“ und ein Schwesterschiff hatte 1967 die Bremerhavener Seebeckwerft von der Klosters Rederi aus Oslo erhalten. Dabei war der Neubau noch mit einem Autodeck für bis zu 220 PKW konzipiert worden, da das Schiff in der Nebensaison auch als Fähre nach Jamaika eingesetzt werden sollte. Um die knappe Zeit für die Fertigstellung der „Starward“ von nur zwölf Monaten zu erreichen, führte die Werft den bis dahin meist nur im Tankerbau üblichen Großsektionsbau ein. So mussten von der Werft neue Wege in Konstruktion, Planung und Ausrüstung beschritten werden. So entstand der Rumpf zunächst in zwei Hälften und große Einbauteile, wie die kompletten Bäder der Passagierkabinen, wurden in Serienfertigung in den Betriebsstätten vorproduziert. Die Übergabe an die damals zur Kloster Rederi gehörenden Norwegian Caribbean Lines erfolgte am 29. November 1968. Kurz vor Weihnachten nahm die „Starward“ den Kreuzfahrtdienst ab Miami auf. Rund 27 Jahre verkehrte sie dann für NCL in der Karibik.

Über die anschließenden Jahre folgten diverse Eignerwechsel und Umbauten – so wurde bereits Anfang der 1970er Jahre das nie genutzte Autodeck durch Kabinen ersetzt. Aber eines blieb stets gleich: Bis zuletzt fuhr der einstige Cruiser mit der Original 16-Zylinder-MAN-Hauptmaschine mit einer Gesamtleistung von 12.792 Kilowatt. CE/ger

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