G Adventures kauft Cruiser „Minerva“

Die „Minerva“ bietet Platz für 350 Passagiere und soll im Sommer 2018 wieder in See stechen (Bild: Eckardt)
Der kanadische Reiseveranstalter G Adventures hat die britische Kreuzfahrtmarke Swan Hellenic gekauft.
Das Unternehmen betrieb bis zum Jahresanfang das kleine Kreuzfahrtschiff „Minerva“, bis es im Zusammenhang mit der Insolvenz der Muttergesellschaft All Leisure Group im Januar den Geschäftsbetrieb einstellte. Der Cruiser für bis zu 350 Passagiere soll ab Sommer 2018 dann wieder in See stechen. Die Routen will G Adventures im Sommer bekannt geben.
Durch den Kauf von Swan Hellenic weitet G Adventures das Markenportfolio aus – zum bestehenden Angebot zählen Erlebnisreisen, Kreuzfahrten und Rundreisen. Vor Kurzem hatte G Adventures die britischen Gruppenreise-Veranstaltermarken Travelsphere und Just You übernommen. Das langfristige Ziel des Unternehmens ist es, Swan Hellenic zu relaunchen und zu stärken.
Die 135 Meter lange „Minerva“ wurde 1996 nach einem Umbau in Genua in Dienst gestellt. Vorgesehen war das Schiff ursprünglich als Forschungsschiff für die russische Marine, der Bau wurde aber nie abgeschlossen, so dass es Mitte der 90er Jahre zum Ausbau als Kreuzfahrtschiff zur Mariotti-Werft in Genua geschleppt wurde. In der Folgezeit wechselte die „Minerva“ mehrfach den Charterer und war unter anderem mit dem Namen „Alexander von Humboldt“ für Phoenix Seereisen im Sommer 2007, als „Saga Pearl“ für Saga Cruises und zuletzt wieder für All Leisures unter dem Namen „Minerva“ im Einsatz. Vor fünf Jahren erfolgte noch ein umfangreicher Umbau auf der Bremerhavener Lloyd Werft. Das Schiff verfügt heute über Platz für 350 Passagiere in 198 Kabinen auf sechs Decks.
Kreuzfahrten abgesagt
Von der Insolvenz der Gesellschaft All Leisure Holidays Limited (ALH) waren die beiden Veranstalter Swan Hellenic und Voyages of Discovery Cruises betroffen (THB 10. Januar 2017). Zuvor waren bereits alle Kreuzfahrten der beiden Schiffe „Voyager“ und „Minerva“ abgesagt worden. ALH sah sich aufgrund der finanziellen Lage außerstande, das Geschäft fortzuführen. Somit wurden alle Reisen storniert, der Großteil der Mitarbeiter hatte bereits die Kündigung erhalten.
Auch die „Voyager“ ist auf dem deutschen Markt nicht ganz unbekannt, denn das 1990 als „Crown Monarch“ in Spanien gebaute Kreuzfahrtschiff verkehrte in der Sommersaison 2008 nach einem Umbau auf der Bredo-Werft in Bremerhaven als „Alexander von Humboldt II“ und war nach Ersteigerung durch ALH ab 2012 im Einsatz. Im Frühjahr 2015 lag es letztmalig für Wartungs- und Reparaturarbeiten bei der Lloyd Werft. CE/fab