HPA-Chef Meier drängt auf EEG-Wegfall

Die EEG-Umlage auf Landstrom bremst auch in Hamburg weiter die Nutzung der bereits verfügbaren, umweltfreundlicheren Energieversorgungseinrichtungen während der Hafenliegezeiten der Kreuzfahrtschiffe.

Das räumte HPA-Chef Jens Meier am Freitag vergangener Woche bei der Vorlage der Kreuzfahrtbilanz 2017 für den Hamburger Hafen ein. Erneut legte der Standort bei der Passagierzahl im zweistelligen Prozentbereich zu, ergänzte Sacha Rougier, Managing Director der Cruise Gate Hamburg (HPA). Mit 810.000 Cruise-Reisenden im noch laufenden Jahr wird Hamburg gegenüber 2016 um knapp elf Prozent gewachsen sein, präzisierte Rougier.

Meier fordert von einer künftigen Bundesregierung, dass sie die Landstromerzeugung in Deutschland so schnell wie möglich von der Erneuerbare Energien-Umlage (EEG) befreit, weil die Reedereien derzeit den Bordstrombedarf über die Eigenversorgung viel kostengünstiger erzeugen können als die über die Hafenanlagen gelieferte Energie. Die Hamburg Port Authority (HPA) fördere dabei „grüne Schifffahrt“ generell ab 2018 durch die Einführung einer speziellen Öko-Komponente im Hafengeld. Das könnten je nach Schiff und Technologiestandard mehrere 1000 Euro sein. Pionier bei der Landstromtechnologie in Hamburg ist AIDA Cruises, zugleich der mit Abstand bedeutendste Kreuzfahrt-Kunde des Elbehafens. Neben der „AIDAprima“ ist auch die „AIDAsol“ regelmäßiger Landstromnutzer. Letztgenanntes Schiff legt dazu regelmäßig am „CC 2“ (Terminal Altona) an, während die „AIDAprima“ auf LNG setzt.

Durch die Verlegung der „AIDAprima“ ins Mittelmeer wird ab 2018 das Schwesterschiff „AIDAperla“ regelmäßiger Gastlieger in Hamburg sein. Ende 2018 wird die Reederei zudem mit der neuen „AIDAnova“ das erste Schiff nach Hamburg entsenden, das von vornherein mit Flüssigerdgas fährt.

Meier zufolge arbeitet die auch mit erheblichem EU-Geld gebaute stationäre Landstromanlage in Altona seit diesem Frühjahr erfolgreich im Regelbetrieb. Damit das möglich war, mussten umfangreiche technische Erprobungen vorgenommen werden. Meier betonte, dass für jedes einzelne Cruise- Schiff solche Abstimmungstests vonnöten seien. In den zurückliegenden Monaten wurde so auch die „Europa 2“ von Hapag-Lloyd erprobt. Das Interesse aus dem Ausland an der Altonaer Landstromeinrichtung sei groß, und zwar sowohl bei Reedern als auch bei Hafenbetreibern. Man freue sich daher über jede neue Fachbesuchergruppe. So könnte Hamburg dazu beitragen, dass sich international möglichst schnell ein einheitlicher technischer Standard durchsetzen könnte. CGH-Chefin Rougier ergänzte, dass es in Norwegen einen sehr starken, politisch gestützten Trend zu einer generellen Landstromversorgung für die Schifffahrt gebe.

Auch 2018 werde Hamburg im Cruise-Segment seinen Wachstumskurs fortsetzen. Rougier rechnet mit rund 880.000 Passagieren und 220 Anläufen. Als Neukunden freue sich CGH auf Viking Lines, die mit zwei Schiffen kommen wird. EHA

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