Kreuzfahrt-Protest jetzt auch auf Mallorca

Nach der Blockade des Kreuzfahrtschiffes „Zuiderdam“ in Kiel mehren sich jetzt auch auf Mallorca Proteste gegen Kreuzfahrer.

 

Mehr als 25 Verbände und zahlreiche prominente Persönlichkeiten fordern auf der Kampagnen-Plattform ­you.wemove.eu ein Ende des Kreuzfahrttourismus wie er zurzeit vorherrscht. Die Aktion trägt den Namen „Manifiesto contra los megacruceros“.

Mallorca ist neben Barcelona der größte spanische Kreuzfahrthafen. Derzeit machen täglich drei bis vier Schiffe gleichzeitig am Kreuzfahrtterminal der Insel fest und bringen etwa 15.000 Menschen in die Stadt.

Die zentrale Forderung lautet, künftig nur noch ein Kreuzfahrtschiff am Tag mit maximal 4000 Passagieren auf der beliebten Ferieninsel anlegen zu lassen. Damit wollen die Unterzeichnenden der Protestkampagne unter anderem die Überfüllung einiger Stadtteile eindämmen, die weder für andere Touristen noch für die Inselbewohner erträglich sei.

Weiterhin fordern die Protestierenden strengere Kontrollen durch die Hafenbehörden in Hinblick auf den Wasser- und Stromverbrauch der Kreuzfahrtschiffe im Hafen sowie die Abgasemissionen und das ins Meer vor der Insel eingeleitete Abwasser. Die Kreuzfahrer schädigten die Wasserqualität und den Meeresboden durch die massive Wasserverdrängung, so die Kampagnen-Mitglieder. Sie fordern eine Erhöhung der Steuer auf nachhaltigen Tourismus auf fünf Euro pro Passagier sowie den Ausbau der Hafeninfrastruktur.

Die Zahl der Kreuzfahrttouristen in Palma ist laut amtlicher Statistik in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen: von 545.000 im Jahr 2009 auf 1,19 Millionen im vergangenen Jahr. Einer Studie der europäischen Organisation Transport & Environment zufolge weist Palma de Mallorca nach Barcelona die höchste durch Kreuzfahrtschiffe verursachte Luftverschmutzung Europas aus.

Bis dato hat die Kampagne rund 6200 Unterschriften erhalten. CE/acw

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