Linke kritisieren Luftverschmutzung
Der Hamburger Hafen ist derzeit ein Hotspot für wegen der Corona-Krise festsitzende Kreuzfahrtschiffe. Die Linksfraktion in der Bürgerschaft kritisiert nun, dass mehrere dieser Schiffe mit laufenden Motoren im Hafen die Krise abwarten und währenddessen die Luft belasten würden. Auch ohne Passagiere an Bord müssen die Motoren zur Stromproduktion betrieben werden.
„Die Dieselmaschinen, die da Tag und Nacht im Hafen laufen, sind sehr viel dreckiger als der gegenwärtige Auto- oder Lkw-Verkehr“, erklärte der hafenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Norbert Hackbusch. Sie stellten eine besondere Belastung durch Stickoxide und Feinstäube dar. Das sei umso dramatischer, „als nach neueren Studien gerade die Belastung durch Stickoxide und Feinstäube den Krankheitsverlauf bei Corona-Erkrankungen kräftig verschlechtert“, bemängelte der Linken-Politiker.
Kai Gerullis, der Sprecher der Hafenbehörde (HPA), bestätigte, dass derzeit sieben Kreuzfahrtschiffe in Hamburg liegen würden, davon befänden sich allerdings drei in Werften. Drei andere hätten an den Kreuzfahrtterminals festgemacht, ein weiteres an einer anderen Kaianlage im Hafen.
Hackbusch bezeichnete es als „besonders skandalös“, dass mit der „Europa 2“ ein Kreuzfahrtschiff am Altonaer Terminal liege, das zwar landstromfähig sei, aber hier keinen Landstrom beziehe. Laut Gerullis könne die „Europa 2“ tatsächlich zurzeit noch keinen Landstrom nutzen, da die dafür nötigen Tests für die Nutzung noch nicht abgeschlossen seien. Man sei aber bereits mit der Reederei Hapag-Lloyd im Gespräch, so Gerullis. tja/dpa