Nabu erneuert Kritik
Die Umweltschutzorganisation Nabu hat zum wiederholten Male die Luftqualität an Bord von Kreuzfahrtschiffen kritisiert. Hintergrund sind verdeckte Untersuchungen und stichprobenartige Messungen des ZDF-Magazins „WISO“. Während einer Kanarenfahrt habe das Team eine „alarmierende Konzentration besonders gesundheitsgefährdender ultrafeiner Partikel an Bord der ‚AIDA sol‘“ dokumentiert, wie der Nabu mitteilte. Präzise bedeute das: Zwischen einem niedrigen vierstelligen Wert bis hin zu 475.000 Partikel je Kubikzentimeter Umgebungsluft habe das Messgerät auf dem Sonnendeck angezeigt. Bei sauberer Seeluft seien lediglich rund 1000 schädliche Partikel zu erwarten. Selbst in Deutschlands „Feinstaubhauptstadt“ Stuttgart lägen die Werte überwiegend weit unter der 50.000-Marke.
Das Ergebnis der neuesten Untersuchungen schließt damit an das ARD-Programm „plusminus“ an. Dort waren erst kürzlich vergleichbare Messungen auf dem neuesten Flaggschiff der Rostocker Reederei, der „AIDA prima“, durchgeführt worden – mit Höchstwerten von bis zu 500.000 Partikeln pro Kubikzentimeter (THB 10. März 2017). Dafür sei auch der andauernde Einsatz von kostengünstigem Schweröl maßgeblich. Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller sagt dazu: „Nur der Umstieg auf höherwertigen Kraftstoff und der Einsatz von Systemen zur Abgasreinigung können effektiv Abhilfe schaffen.“
Die 2015 gebaute „AIDA prima“ stand im Kreuzfahrt-Ranking 2016 des Nabu auf dem ersten Platz. ger