Nachhaltigere Kreuzfahrt in Dubrovnik

Beliebte Destination, belastet durch Tausende Kreuzfahrttouristen jeden Tag: das Weltkulturerbe Dubrovnik, Foto: Dubrovnik Port Authority
Der internationale Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association (Clia) und die Stadt Dubrovnik wollen ab sofort gemeinsam ein nachhaltiges Tourismusmanagement in der als Weltkulturerbe gelisteten Stadt entwickeln – auch mit Vorbildfunktion für die Adria-Region und darüber hinaus. Eine entsprechende Willenserklärung haben jetzt Dubrovniks Bürgermeister Mato Franković und Clia-President und -CEO Kelly Craighead unterzeichnet.
Zu den in der Erklärung formulierten Sofortmaßnahmen gehören nach Angaben von Verband und Stadt: die Einbindung aller Beteiligten, darunter die Einwohner vor Ort ebenso wie internationale Organisationen, durch Einrichtung einer dedizierten Arbeitsgruppe; die gemeinsame Entwicklung eines Destinationsmanagement-Plans für die Stadt auf Grundlage der UN-Kriterien für nachhaltigen Tourismus; die Kommunikation und Umsetzung der bereits erarbeiteten Anlege-Richtlinie 2020; und die Entwicklung einer Informationskampagne für Besucher unter dem Namen „Respect the City“.
Zudem loten die Akteure die Möglichkeiten für ein Weltkulturerbe-Besucherzentrum sowie für ein intermodales Verkehrszentrum im Hafen Gruž aus.
„In den vergangenen zwei Jahren haben wir ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis zur Clia und ihren Mitgliedern aufgebaut“, sagte Bürgermeister Franković. „Dieses Engagement ist erst der Anfang eines gemeinsamen systematischen, integrierten und partizipativen Ansatzes, der auf lokaler und globaler Ebene einige der wichtigsten Tourismusthemen angehen wird.“
Craighead sagte: „Die heutige Erklärung zeugt von der erfolgreichen Arbeit, die wir zusammen mit Bürgermeister Franković bereits geleistet haben, und unterstreicht das kontinuierliche Engagement der Kreuzfahrtbranche für die Stadt Dubrovnik und ihre Bewohner.“
In Dubrovnik gelten die Touristenmassen, die täglich mit Kreuzfahrtschiffen in die Stadt strömen, seit Langem als Belastung. Die lokale Infrastruktur ist dafür nicht gerüstet, hatte Franković bereits im vergangenen Jahr eingeräumt. Zwischenzeitig drohte auch die Unesco, der Stadt den Status als Weltkulturerbe zu entziehen.
Inzwischen geht die Stadt aktiv gegen eine zu große Belastung vor, auch mit Blick aufs kommende Jahr. „2020 wollen wir, dass sich maximal 4000 Schiffspassagiere gleichzeitig in der Stadt aufhalten, nicht mehr“, zitierte der Deutschlandfunk Franković Anfang Juli. Dabei sollen es nicht zwingend insgesamt weniger werden, sie müssten zeitlich aber besser verteilt werden. ger