„Norwegian Escape“ in Eemshaven

Die Überführung von großen Cruisern auf der Ems ist logistisch eine Herausforderung, Foto: Eckardt

Foto: Meyer Werft
Die „Norwegian Escape“ der US-amerikanischen Reederei Norwegian Cruise Line hat die Papenburger Meyer Werft verlassen.
Die Überführungsfahrt des jüngsten Kreuzfahrtneubaus der Meyer Werft über die Ems in Richtung Nordsee hatte am Freitagnachmittag mit Verspätung begonnen. Grund für die Verzögerung waren widrige Wetterverhältnisse. Die „Norwegian Escape“ (IMO 9677076) passierte die Ems rückwärts, um eine bessere Manövrierfähigkeit zu gewährleisten. Dabei wurde das Schiff mit den beiden in Bremerhaven stationierten Rotor-Tug-Schleppern „Bugsier 6“ (Bugsier-Reederei) und „Geeste“ (URAG) manövriert.
Im Vergleich zu den vorherigen Überführungen säumten deutlich weniger Schaulustige dieses Ereignis, vermutlich deshalb, weil die Meyer Werft den konkreten Überführungstermin aufgrund der aktuellen Wettersituation erst sehr kurzfristig mitteilen konnte. Getreu dem Motto „langsam, aber sicher“, so Werftsprecher Peter Hackmann, lief die „Norwegian Escape“ dann am Samstagmorgen im niederländischen Eemshaven ein. Die Emsüberführung verlief dabei nach Auskunft der Werft erfolgreich und ohne Probleme. Bereits das Ausdocken im August ging reibungslos über die Bühne.
Bevor die „Norwegian Escape“ zu einer ersten technischen und nautischen Probefahrt in die Nordsee starten wird, laufen in Eemshaven bis zum kommenden Donnerstag weitere Arbeiten. Dazu zählen das Einhängen der fehlenden Rettungsboote, die Montage des Mastes und die Übernahme von Proviant, Brennstoff und Trinkwasser. Nach Abschluss der ersten Probefahrt wird das 326 Meter lange und 41 Meter breite Kreuzfahrtschiff der „Breakaway-Plus-Klasse“ im Laufe des Oktobers an der Bremerhavener Columbuskaje ausgerüstet und nach der Übergabe an die Reederei am 23. Oktober 2015 in Hamburg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Anschließend wird das größte Schiff der Reederei Norwegian Cruise ganzjährig ab Miami auf Sieben-Nächte-Routen durch die östliche Karibik gehen. Anlaufhäfen sind dabei Tortola (Britische Jungferninseln), St. Thomas (Amerikanische Jungferninseln) sowie Nassau. Die 164.600 BRZ vermessene „Norwegian Escape“ bietet Platz für 4266 Gäste und 1700 Mann Besatzung. CE/fab