Polizei ermittelt bei Hurtigruten wegen Corona

Nach dem Coronavirus-Ausbruch auf dem Kreuzfahrtschiff „Roald Amundsen“ (IMO 9813072) hat Daniel Skjeldam, Chef der Reederei Hurtigruten, Fehler seines Unternehmens eingeräumt. Er bat dafür um Entschuldigung. „Wir haben versagt. Wir haben Fehler gemacht“, erklärte er während einer Pressekonferenz. Man wolle offen zu den Versäumnissen stehen und so Vertrauen zurückgewinnen, kündigte er an.

Eine bisher nur vorläufige Einschätzung der Entwicklung habe gezeigt, dass mehrere interne Corona-Vorgaben an Bord der „Roald Amundsen“ nicht eingehalten wurden, so Skjeldam. Daher hätten das „eigene Versagen“ sowie der aktuelle Anstieg der Infektionszahlen zur Entscheidung des Stopps aller Kreuzfahrten geführt. In Deutschland trifft das die ab Hamburg Richtung Norwegen fahrende „Fridtjof Nansen“ (IMO 5130094).

Somit fahren aktuell weder in Norwegen noch außerhalb norwegischer Gewässer Kreuzfahrtschiffe der traditionsreichen Reederei.

Wie berichtet (thb.info 3. August 2020) waren bisher schon mehr als 40 Crewmitglieder und Passagiere an Bord der „Roald Amundsen“ positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ob Hurtigruten mit seinem Vorgehen gegen die rechtlichen Bestimmungen zur Bekämpfung der Coronavirus-Verbreitung verstoßen hat, sollen nun polizeiliche Ermittlungen zeigen. Zentral bei dieser Untersuchung werde sein, ob das Unternehmen oder die Verantwortlichen an Bord Maßnahmen hätten ergreifen sollen, um weitere Infektionen beim Einlaufen des Schiffes in den Hafen von Tromsø zu verhindern, teilte die zuständige Polizei nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB mit.

Die Regierung reagierte umgehend. Gesundheitsminister Bent Høie beschränkte den Kreuzfahrtverkehr mit strengeren Maßnahmen, um Vorfälle wie den bei Hurtigruten zu verhindern. Die Behörden würden in den nächsten 14 Tagen verhindern, dass Schiffe mit mehr als 100 Personen an Bord in norwegischen Häfen anlegen und Passagiere und Crewmitglieder an Land gehen könnten. „Wir müssen diese Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung der Infektionen in Norwegen zu stoppen“, sagte Høie. tja/dpa

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