Protest gegen ZDF-„Traumschiff“

Mit einer überdimensionalen aufblasbaren Lunge hat die Umweltorganisation NABU in Hamburg gegen die Ankunft des Luxusliners „Amadea“ am Kreuzfahrtterminal Altona protestiert.

Das 25 Jahre alte Schiff, Dreh ort für die ZDF-Serie „Das Traumschiff“, verfüge über keine moderne Abgastechnik, halte lediglich niedrige internationale Regularien ein und gehöre zu den größten Umweltsündern unter den Kreuzfahrtschiffen, kritisierte der NABU. Gleiches gelte auch für das Schiff, auf dem die ARD ihr Format „Verrückt nach Meer“ drehe.

„Nach Auffassung des NABU haben öffentlich-rechtliche Sendeanstalten eine besondere Verantwortung gegenüber Zuschauern und Anwohnern“, erklärte der NABU-Hamburg-Vorsitzende und frühere Umweltsenator Alexander Porschke. „Gesundheitsrisiken und Umweltbelastungen, die durch die Kreuzschifffahrt verursacht werden, sollten auch bei der Produktion von Unterhaltungsformaten mit Millionenpublikum beachtet werden.“ Die Schiffe geben im Hafen Stickoxide, Schwefeldioxid, Feinstaub und Ruß ab und gefährden nach Ansicht des NABU die Gesundheit von Passagieren und Hafen-Anwohnern.

Die Umweltschützer stellten am Kreuzfahrtterminal eine hohe Konzentration an ultrafeinen Partikeln in der Atemluft fest. Diese habe bis zu vierfach über dem ortsüblichen Niveau, der sogenannten Hintergrundbelastung gelegen, und sei auf die Verwendung von minderwertigem Kraftstoff sowie mangelnde Abgastechnik an Bord zurückzuführen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft Ruß als ebenso krebserregend wie Asbest ein. Über sieben Milliarden Euro wenden die europäischen Gesundheitssysteme für die Folgen schlechter Luftqualität auf. Jährlich sterben in Europa laut EU-Kommission 450.000 Menschen vorzeitig an schlechter Luftqualität, davon 50.000 Menschen allein an den Emissionen der Seeschifffahrt. FBi/lno

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