Rekordstrafe für Carnival-Tochter

Das Kreuzfahrtunternehmen Princess Cruises wurde von der Staatsanwaltschaft Florida mit einer Geldstrafe in Höhe von 40 Millionen Dollar belegt. Umweltvergehen auf der „Caribbean Princess“ wurden bis 2005 zurückverfolgt.

Die Staatsanwaltschaft hatte der Reederei vorgeworfen, dass an Bord der „Caribbean Princess“ (IMO 9215490) illegal Ölreste in das Meer entsorgt worden waren. Das Unternehmen bekannte sich im Zuge der Strafverfolgung schuldig.

Die Tochtergesellschaft der US-amerikanischen Carnival Corporation trifft somit die bisher höchste ausgesprochene Strafe für Umweltvergehen auf Schiffen.

Die Ermittlungen gegen den Kreuzfahrtanbieter wurden aufgenommen, nachdem die US-Staatsanwaltschaft einen Tipp von der britischen Maritime and Coastguard Agency erhalten hatte.

Ingenieur als "Whistleblower"

Demnach habe ein Ingenieur der „Caribbean Princess“ im August 2013 den Behörden die Existenz einer „magischen Pipeline“ gemeldet, über die illegal Ölreste ins Meer geleitet wurden. Dabei sollen auch Sensoren umgangen worden sein, die eine solche Ableitung eigentlich unterbinden.

Wie im weiteren Verlauf der Untersuchung festgestellt wurde, konnten vergleichbare Vergehen dieser Art bis ins Jahr 2005 zurückverfolgt werden, auch auf anderen Schiffen der Princess-Flotte. Technische Offiziere an Bord sollen die Aktionen systematisch verheimlicht haben. Als Motiv stellte die Staatsanwaltschaft Kostengründe fest. „Der Chefingenieur hatte die Handlungen angeordnet, da die reguläre Entsorgung des Schmutzwassers zu teuer sei. Der ihm vorgesetzte Superintendent würde die Kosten nicht bezahlen wollen“, heißt es in einer Mitteilung der US-Behörde.

Der mit dem Verfahren betraute Anwalt John C. Cruden vom US-Justizminsterium kritisierte die Vergehen scharf: „In diesem Fall sind die Verschmutzungen mehr als das Ergebnis von Fehlverhalten einzelner.“ Und weiter: „Sie spiegeln die Unternehmenskultur und das Management von Princess Cruises wieder.“ Curden erhofft sich von dem Ausgang des Prozesses eine Sig nalwirkung für die gesamte Branche.

Auflagen für die Flotte

Für die Carnival Corporation bringt das Schuldgeständnis von Princess Cruises bereits jetzt Konsequenzen mit sich. So stehen auch die Kreuzfahrtflotten der Carnival Cruise Line, der Holland America Line, der Seabourn Cruise Line und der deutschen AIDA Cruises für einen Zeitraum von fünf Jahren unter den Auflagen des Environmental Compliance Program (ECP). Immerhin: Bereits während der in den vergangenen drei Jahren laufenden Untersuchungen ergriff Princess Cruises Maßnahmen zur Unterbindung solcher Vorfälle. Neben technischen Auf- und Nachrüstungen auf allen Schiffen der Flotte wurden auch zahlreiche neue Verhaltensregeln eingeführt. ger/CE

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