Tau in der Schraube stoppt „Mein Schiff 3“

Die „AIDAprima“ führte die Auslaufparade von fünf Luxuslinern im Hamburger Hafen an, Foto: AIDA Cruises
Höhepunkt der Hamburger Cruise-Days 2017 war die traditionelle Schiffsparade mit großem Feuerwerk am Samstagabend.
Nach Veranstalterangaben verfolgten rund 250.000 Besucher das Schauspiel. Begleitet von Barkassen, Seglern und Fahrgastschiffen glitten die „AIDAprima“, die „Norwegian Jade“, die „Europa 2“, die „Europa“ und „MSC Preziosa“ die elbabwärts durch den blau illuminierten Hafen des Blue Port Hamburg. Jedes Schiff wurde mit einem individuellen Feuerwerk verabschiedet, das mit stimmungsvoller Musik untermalt war.
Kleiner Wermutstropfen: Von den angekündigten sechs Kreuzfahrtschiffen liefen am Ende nur fünf aus - die „Mein Schiff 3“ konnte wegen eines technischen Defekts nicht an der Parade teilnehmen: Beim Ablegen hatte sich ein Tau in der Schiffsschraube verfangen. Neben 15 Themeninseln zur sechsten Auflage der Cruise Days stellten auch Universitäten stellen ihre maritimen Studiengänge vor und Reederein warben an Infoständen um künftige Passagiere. Insgesamt waren am Wochenende elf Luxusliner zu Gast in der Hansestadt. Schon vor dem Beginn der Cruise Days war am Donnerstagabend das erste Schiff, die „Silver Wind“, in den Hamburger Hafen eingelaufen. Weitere Cruiser folgten - darunter das aktuelle Traumschiff „Amadea“, bekannt aus der gleichnamigen ZDF-Serie.
Erst wenige Tage vor Beginn des Events hatte der Umweltverband Nabu die Branche gerügt. Danach sei aus Umweltsicht kein einziges Kreuzfahrtschiff in Europa empfehlenswert (thb.info 5. September 2017).
Der Kreuzfahrtverband Clia kritisierte die Darstellung des Nabu. Bereits seit 2015 gelte zum Beispiel in der Nord- und Ostsee ein Schwefel-Grenzwert von 0,1 Prozent. Das bedeute, dass dort kein Schiff mehr mit Schweröl fahren darf, ohne eine Filtertechnik an Bord zu haben. Die Behauptung, dass alle Schiffe mit Schweröl fahren, treffe ebenfalls nicht zu. Sämtliche Kreuzfahrtschiffe erfüllten die gesetzlichen Grenzwerte oder gingen darüber hinaus.
Kritik gab es von Clia auch an den Messmethoden des Nabu. Diese entsprächen nicht wissenschaftlichen Standards. Grundsätzlich verfolge man aber das gleiche Ziel: eine Reduzierung der Emissionen und den Schutz der Umwelt. FBi/lno