TUI-Flotte ankert in der Nordsee

Die „Mein Schiff 6“ kam am Montag für Untersuchungen durch Taucher nach Wilhelmshaven, Foto: Bökhaus
Wegen des Stillstandes der Kreuzfahrtbranche in der Corona-Krise hat die Reederei TUI Cruises mittlerweile vier ihrer Schiffe vor der deutschen Küste aufgelegt. Nach einem Aufenthalt in Bremerhaven wurde am Montag die „Mein Schiff 5“ in die Deutsche Bucht vor Wangerooge auf ihre Reede-Position verlegt, wie das Unternehmen mitteilte. Zuvor waren dort schon die Schwesterschiffe „Mein Schiff 3“, „Mein Schiff 4“ und „Mein Schiff 6“ vor Anker gegangen.
Wegen der Covid-bedingten Reisebeschränkungen musste die Reederei bislang alle geplanten Fahrten bis Mitte Juli absagen. Die „Mein Schiff 5“, die im vergangenen Winter von Dubai aus Kreuzfahrten unternommen hatte, lag zuletzt im Mittelmeer vor Piräus auf. Um der an Bord befindlichen Crew die Heimreise zu ermöglichen, sei das Schiff von dort abgezogen worden. „In der derzeitigen Situation ist das von Deutschland aus am einfachsten“, teilte eine TUI-Sprecherin dem THB mit. In Bremerhaven gingen demnach 200 von 500 Besatzungsmitgliedern von Bord und traten von dort die Heimreise an. Die Angestellten stammen aus Belgien, Kroatien, China, Indonesien und von den Philippinen.
Wegen des Saisonabbruchs ist der Konzern unter massiven Spardruck geraten. Um zumindest einen Teil des Verlustes aufzufangen, erwägt das Unternehmen, Kurz-Kreuzfahrten mit nur 1000 Gästen an Bord auf der Nordsee anzubieten (thb.info 13. Mai 2020). Eine konkrete Wiederaufnahme des Betriebs sei aber weiterhin unklar, betonte die Sprecherin. Man sei im intensiven Austausch mit den Behörden. Aber noch seien zu viele Fragen offen, hieß es.
Die Zwangspause nutzt das Unternehmen nun auch für Wartungsarbeiten. So unterbrach die „Mein Schiff 6“ am Montag ihre Warte-Position vor Wangerooge und lief den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven an. In den kommenden drei Tagen sollen dort Taucher für die Erneuerung eines Zertifikats den Schiffsrumpf überprüfen. Für den Aufenthalt am Hannoverkai gelten den Angaben zufolge aber strenge Hygienevorschriften. So ist der gesamte Bereich rund um den Liegeplatz gesperrt. Außerdem dürfe die Crew das Schiff nicht verlassen, hieß es. jki