Tunis: Cruise-Passagiere unter den Opfern

Ein großer Teil der bei dem Terroranschlag in Tunis getöteten Urlauber waren Kreuzfahrtpassagiere.

Die Reederei MSC bestätigte gestern, dass neun Passagiere der MSC Splendida unter den Todesopfern seien. Weitere zwölf Passagiere seien verletzt worden und sechs würden noch vermisst, hieß es in einer Mitteilung der Reederei. Die MSC Splendida hatte mit 3714 Passagieren und 1267 Crewmitgliedern in La Goulette bei Tunis festgemacht. Die Todesopfer stammen laut Mitteilung der Reederei aus Japan, Spanien, Frankreich und Kolumbien.

Von den 3161 Passagieren der Costa Fascinosa sei bis zum Mittwochabend der Verbleib von 13 Passagieren ungeklärt gewesen. Ob sie unter den Toten seien, war nicht bekannt. Zwei Passagiere der Costa Fascinosa waren in Krankenhäuser gekommen, das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage. Im Laufe des Donnerstags sollte es von Costa noch eine Mitteilung geben; diese lag bei Redaktionsschluss aber noch nicht vor. Beide Reedereien bestätigten, dass es einen engen Kontakt mit tunesischen Sicherheitsbehörden gebe. Die Kapitäne der Schiffe hatten sofort nach den ersten Meldungen die Rückkehr aller Passagiere und Besatzungsmitglieder zu den Schiffen angeordnet.

Die MSC Splendida und die Costa Faszinosa hatten am Mittwoch um 8 Uhr im tunesischen Hafen La Goulette nahe Tunis festgemacht. An Bord der Schiffe waren auch mehrere hundert deutsche Urlauber. Das Nationalmuseum in Tunis ist eine Station bei den Landausflügen der Passagiere. Möglicherweise haben die Attentäter gezielt auf das Eintreffen der Busse von den Kreuzfahrtschiffen gewartet und dann zugeschlagen.

Inzwischen ist MSC-Vorstand Pierfrancesco Vago mit einem Team in Tunis eingetroffen. Auch von Costa sind gestern Spezialisten zur Betreuung der Passagiere und zur Untersuchung des Vorfalls nach Tunis geflogen. Am Mittwochmittag hatten mehrere Attentäter das Bardo National Museum in Tunis gestürmt und mit automatischen Waffen auf Touristen geschossen (siehe auch

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auf Seite 16). FB/pk