1,2 Milliarden Tonnen Kohle über die Meere

Kohle bleibt Primärenergieträger des 21 Jahrhunderts. Das Bild zeigt das Kraftwerk Wedel, Foto: Hasenpusch
Die Energiewende ist zwar ein zentrales Thema gerade in vielen westlichen Industriestaaten. Dennoch bleibt Kohle weiterhin die am schnellsten wachsende fossile Primärenergie der Welt.
Darauf hat jetzt der Verein der Kohlenimporteure (VDKi) bei der Vorstellung seines Jahresberichtes für 2014 hingewiesen. Danach stieg der Kohleverbrauch 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent. Öl und Gas legten im Berichtszeitraum jeweils 1,2 Prozent zu. In den USA wurde der Anteil der Kohle in der Stromerzeugung von 37 auf 39 Prozent gesteigert.
Dagegen fiel in China die Stromerzeugung aus Kohle in 2014 erstmalig um 0,3 Prozent. Mit durchschnittlichen Steigerungsraten von zwei bis drei Prozent im Jahr in den zurückliegenden fünf Jahren bleibt die Kohle damit der „Primärenergieträger Nr. 1 des 21. Jahrhunderts“, so der VDKi. Nach ersten Schätzungen von BP in der Statistical Review 2014 stieg der Weltenergieverbrauch 2013 mit 18,2 Milliarden Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) um 2,1 Prozent gegenüber 2012 mit 17,8 Milliarden Tonnen SKE an. Hintergrund für diese Entwicklung sei „ein etwas stärkeres Wirtschaftswachstum in Indien, Europa, den USA und einigen Schwellenländern, die das schwächere Wachstum von China mehr als kompensieren konnten“.
Der Welthandel mit Steinkohle ist in 2014 mit 1,272 Milliarden Tonnen um 35 Millionen Tonnen oder um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen.
Der seewärtige Handel und der Binnenhandel entwickelten sich dabei wie folgt: Der seewärtige Handel stieg 2014 um 45 Millionen Tonnen oder rund vier Prozent auf 1,187 Milliarden Tonnen. Der Binnenhandel ging dagegen um zehn Millionen Tonnen oder zwölf Prozent auf 85 Millionen Tonnen zurück. Der Kesselkohlemarkt wuchs leicht um 1,7 Prozent oder um 15 Millionen Tonnen auf insgesamt 878 Millionen Tonnen.
Die weltweite Rohstahlproduktion erreichte in 2014 mit 1,661 Milliarden Tonnen ein neues Allzeithoch. Zwar falle die Erhöhung, die hauptsächlich im Mittleren Osten (plus 7,7 Prozent) und in Asien (plus 1,4 Prozent) stattfand, gegenüber 2013 mit 1,9 Prozent oder 19 Millionen Tonnen vergleichsweise gering aus. In Europa und Nordamerika stagnierte die Produktion, in Russland, Südamerika und Aus tralien ging sie sogar zurück. Die für den Kokskohle-, sogenannte PCI-Kohle- und Koksverbrauch maßgebliche Roheisenproduktion stieg leicht um 13 Millionen Tonnen oder um ein Prozent auf 1,181 Milliarden Tonnen.
Der Kokskohlemarkt wuchs dementsprechend um 30 Millionen Tonnen oder um elf Prozent auf 309 Millionen Tonnen.
Die Anbieterstruktur hat sich nach Erkenntnissen des VDKi „nicht grundlegend geändert“. Der Marktanteil Australiens sei zwar relativ um einen Prozentpunkt auf 60 Prozent gefallen: Absolut hat Australien aber 15 Millionen Tonnen mehr exportiert. Dagegen mussten die USA und Kanada Marktanteile abgeben und kommen zusammen auf einen Anteil von 27 Prozent am Weltmarkt. EHA