35.700 Care-Pakete an Bord

Umschlag der ersten Care-Pakete aus den USA in Bremerhaven (Foto: Care)
Das Leid der Bevölkerung im Nachkriegsdeutschland war immens. Es fehlte an Nahrung, Kleidung und Medikamenten – viele Menschen hungerten. Das Care-Paket aus den USA wurde zum Symbol der Hilfe.
Vor 70 Jahren, am 15. Juli 1946, brachte der Frachter „American Ranger“ 35.700 Care-Pakete nach Bremerhaven. Die Seestadt wurde zur Verteilstation für alle west lichen Zonen Deutschlands, einschließlich Berlins. Jeden Monat legten 15 Frachter mit den Hilfspaketen an. Am 30. Juni 1960 endeten die Lieferungen. Fast zehn Millionen Care-Pakete wurden bis dahin nach Angaben der Organisation in Westdeutschland und Berlin verteilt. In ganz Europa waren es über 100 Millionen. Und die Idee der Hilfsaktion lebt bis heute weiter. In mehr als 90 Ländern setzt sich die Organisation ein, um Not und Armut zu lindern.
„Im modernen Care-Paket steckt heute kein Milchpulver mehr oder Schmalz. Bei Katastrophen werden Hilfsgüter vor Ort beschafft und schnellstmöglich verteilt“, sagt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland-Luxemburg. Finanziert wird die Hilfsorganisation zu 60 Prozent aus öffentlichen Geldern, über 30 Prozent sind Spenden und Mitgliedsbeiträge, knapp zehn Prozent kommen von Kooperationspartnern.
Im Foyer des Klimahauses in Bremerhaven ist noch bis zum 31. Juli eine Sonderausstellung zur Care-Hilfe zu sehen. An Hörstationen erzählen Klimaflüchtlinge und Helfer ihre Geschichten. FBi/dpa