BLG strebt eine Milliarde beim Umsatz an

Die BLG Logistics Group will im laufenden Geschäftsjahr die Milliardengrenze beim Umsatz knacken.

Das stellte der Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke am Mittwoch in Bremen bei der Vorlage der Konzernzahlen für 2015 als Ziel in Aussicht. „Wir schätzen die wirtschaftliche Lage der BLG-Gruppe als stabil, aber steigerungsfähig ein“, sagte Dreeke.

Trotz schwächelnder Weltwirtschaft und eines leicht rückläufigen internationalen Warenverkehrs konnte der Hafen- und Logistikkonzern 2015 beim Umsatz weiter zulegen, und zwar auf 938,6 Millionen Euro (plus 6,3 Prozent). Gleichzeitig gab allerdings das Vorsteuerergebnis mit 29,7 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr leicht nach (minus 1,3 Prozent). Dreeke zufolge hätten alle Geschäftsbereiche zum Gesamtergebnis substanziell beigetragen, zum Teil sogar die Erwartungen übertroffen. 2014 lag der Umsatz bei 883 Millionen Euro, das Vorsteuerergebnis betrug rund 30 Millionen Euro.

Als Grund für das geringere Vorsteuerergebnis bei steigenden Umsätzen nannte Dreeke das niedrige Umschlagvolumen im Stückgutverkehr bei gleichen Fix kos ten, ferner Probleme in Russ land und Brasilien sowie fehlende Anschlussaufträge für Windenenergieanlagen-Komponenten. Das letztgenannte Segment ist dem Geschäftsbereich „Contract“ zugeordnet. Er steuerte Umsatzerlöse in Höhe von 436,9 Millionen Euro (plus 9,6 Prozent) bei, weist aber ein Vorsteuerergebnis von minus 4,1 (Vorjahr: plus 2,7) Millionen Euro aus. Der Geschäftsbereich realisiert mittlerweile an über 40 Standorten in Europa und Übersee umfassende individuelle Logistiklösungen für Kunden aus Industrie und Handel. Ertragsbringer waren die beiden anderen Segmente „Automobile“ und „Container“: Mit einem Volumen von 7,3 Millionen umgeschlagenen, transportierten oder technisch bearbeiteten Fahrzeugen hat die BLG nach eigenen Angaben mit der Sparte Automobile ihre Position als einer der führenden Automobillogistiker Europas gefestigt.

Ein zentraler Bestandteil der Neufahrzeuglogistik ist dabei der Autoterminal in Bremerhaven. Hier wurden 2015 – wie im Vorjahr – rund 2,3 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen. Bremerhavens wichtigster Mitbewerber als Drehscheibe für Neufahrzeuge ist das belgische Zeebrugge, das im zurückliegenden Jahr auf 2,4 Millionen Fahrzeuge kam.

Die Bremer Logistikgruppe hat in den zurückliegenden Jahrzehnten kräftig in das Autogeschäft investiert. Im November 2015 konnte das Unternehmen in Bremerhaven das neue Autoregal N3 mit 6000 zusätzlichen Stellplätzen in Betrieb nehmen, was zum einen eine Ent las tung der begrenzten Flächen und zugleich eine erhöhte Produktivität bewirkt. Das Vorsteuerergebnis des Geschäftsbereichs „Automobile“ legte im Vergleich mit 2014 um 35,1 Prozent auf 13,1 Millionen Euro zu. Das Automobilgeschäft geht jedoch deutlich über Bremerhaven hinaus. Der Konzern verfolgt hier das Ziel, die Wertschöpfungskette ständig zu verlängern. 2015 modernisierte der Konzern seine Lkw-Autotransporter-Flotte. Darüber hinaus werden Fahrzeuge im gro ßen Stil per Bahn transportiert. Auch das Binnenschiff spielt, gerade im Zusammenhang mit der Ver- und Entsorgung verschiedener Auto-Inlandterminals, eine Rolle. 2015 wurden erstmals über 200.000 Fahrzeuge per Binnenschiff auf dem Rhein transportiert. Wenn morgen das Rhein-Binnenschiff „Fuerte“ getauft wird, greift die BLG im Autotransport auf insgesamt acht Schiffe zurück, berichtete Dreeke.

Der Containerumschlag, der über die 50-prozentige Tochtergesellschaft Eurogate abgewickelt wird, sei im vergangenen Jahr in den deutschen Seehäfen Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven stärker als der Markt gestiegen, berichtete BLG-Vorstandsmitglied Emanuel Schiffer. 8,2 Millionen Standardboxen (plus 1,5 Prozent) wurden umgeschlagen. An allen elf Eurogate-Terminals zusammen fielen im Berichtsjahr gut 14,5 Millionen Container an. Mit 40,1 Millionen Euro fließt die Hälfte des Eurogate-Vorsteuerergebnisses in die BLG-Bilanz.

Positiv entwickelte sich im Berichtsjahr der Mitarbeiterbestand. Im Konzern, zu dem inzwischen über 100 Gesellschaften und Niederlassungen in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien gehören, arbeiteten zum Jahresende 8738 Beschäftigte (plus 8,9 Prozent).

Den Aktionären stellte Dreeke eine Dividende von 40 Cent pro Stückaktie in Aussicht, falls dies auf der Hauptversammlung am 24. Mai in Bremen so beschlossen wird. EHA/dpa

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