Engagierte Kämpferin für maritime Branche

Ehre, wem Ehre gebührt: Bettina Hagedorn freute sich über den „Navigare-Preis“, den Bernd Appel (l.) gemeinsam mit Michael Hartmann an die engagierte Politikerin übergab Foto: S.Kolz,
Es ist ein Termin, den die Akteure der maritimen Wirtschaft in Norddeutschland im Allgemeinen und in Brunsbüttel im Besonderen gerne wahrnehmen: das Schifffahrts essen des Nautischen Vereins (NV) zu Brunsbüttel. Rund 240 Gäste waren diesmal dabei.
Eine besondere Anziehungskraft geht dabei nicht nur vom Ambiente des „Hotels zur Traube“ aus, das für dieses Ereignis immer wieder genutzt wird. Dem Vorstandsvorsitzenden des NV Brunsbüttel, Bernd Appel, gelingt es auch regelmäßig, interessante Redner für den Abend zu gewinnen, die klare maritime Botschaften formulieren. So stand in diesem Jahr neben dem Präsidenten des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), Kapitän Alfred Hartmann, auch die aus Schleswig-Holstein stammende SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn (SPD) auf der Liste, ferner Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWDS), Frank Wessels, Vorsitzender des Deutschen Nautischen Vereins (DNV), sowie Karin Süfke, Bürgervorsteherin der Stadt Brunsbüttel.
VDR-Spitzenrepräsentant Hartmann, zugleich Chef einer mittelständischen Schifffahrtsgruppe mit Sitz in Leer, streifte in seinem Vortrag die ganze Bandbreite aktueller maritimer Themen: von den anstehenden Veränderungen der Schiffsbesetzungsordnung über die Leistungsfähigkeit der maritimen In fra struktur bis hin zu „Green Shipping“. Hartmann dazu: „Es ist wichtig, dass sich das Flüssiggas (LNG) durchsetzt, damit die Schifffahrt noch umweltfreundlicher betrieben werden kann.“
Die Bundespolitikerin Hagedorn vertiefte diesen Aspekt in ihrem kurzen Statement. Sie konnte die Heimreise noch mit einem kleinen Präsent antreten: Der NV Brunsbüttel zeichnete sie in diesem Jahr mit dem „Navigare-Preis“ aus. „Sie hat mit Nachdruck im Bundeshaushaltsausschuss für Dithmarschen geworben, sich im zähen Ringen um den Erhalt des Nord-Ostsee-Kanals eingesetzt und fraktionsübergreifend für die 5. Schleusenkammer gekämpft“, begründete der Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK 1, Michael Hartmann, die Vergabe der Auszeichnung an die SPD-Politikerin.
GWDS-Chef Witte widmete sich der NOK-Schleuse in seiner Rede. „Die beiden großen Schleusenkammern sind so weit instand gesetzt, dass eine Betriebssicherheit von fünf bis sechs Jahren gewährleistet ist.“ Erst nach Fertigstellung der neuen Kammer würden die beiden alten nacheinander grundsaniert, erklärte Witte.
Auch in Brunsbüttel wies der DNV-Vorsitzende Wessels auf den 35. Deutschen Seeschifffahrtstag in Kiel hin. Hier würden alle wichtigen Branchenthemen vertiefend behandelt und zentrale Botschaften in Richtung Politik formuliert.
In Brunsbüttel gehört es auch zur guten Tradition, dass eifrig Geld für einen guten Zweck gesammelt wird, und der heißt: die Arbeit der Deutschen Seemannsmission, die ihre Ankerplätze für alle Seeleute auf der Welt zur Verfügung stellt. Für diese wertvolle Arbeit spendeten die Gäste des Abends 2159,70 Euro, über die sich Seemannsdiakon Leon Meier „einfach nur freute“.
Das Schifffahrtsessen 2017 des Nautischen Vereins zu Brunsbüttel soll am 31. März ausgerichtet werden – dann erstmals im „Elbeforum“. EHA/sko