„Fleet Support Center ist Riesenschritt“

Es erinnert auf den ersten Blick ein wenig an das NASA-Kontrollzen trum in Houston: Die Rede ist vom Fleet Support Center (FSC) der Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd.

Diese Einrichtung ist zwar noch relativ jungen Datums. Doch ihr Nutzwert ist schon jetzt unbestritten. „Nach meiner tiefen Überzeugung ist das ein Riesenschritt für unser Unternehmen“, erklärt Kapitän Richard von Berlepsch, Managing Director Ship Management im Unternehmen. Denn mit diesem Zentrum habe man die Möglichkeit, die globalen Bewegungen der eigenen Flotte in Echtzeit zu verfolgen und, falls erforderlich, vom fernen Hamburg aus in einen direkten Dialog mit dem Bordkommando zu treten, ganz gleich, ob sich das Schiff gerade auf dem Nordatlantik, dem Indischen Ozean oder anderswo befindet.

Von Berlepsch, viele Jahre im weltweiten Seebetrieb für die Reederei unterwegs, betont aber auch: „Wir gehen hier nicht so weit, dass wir direkt in die Kompetenzen des Kapitäns eingreifen. Er ist vor Ort, er ist weiterhin autark, und er trägt uneingeschränkt die Verantwortung an Bord.“ Sehr wohl steht man aber von Hamburg aus mit Beratung zu Seite, falls das erwünscht ist. Etwa, wenn aus bestimmten Gründen die Hafenrotation eines Schiffs kurzfristig verändert werden muss. Eine entscheidende Aufgabe des FSC sehen von Berlepsch und sein Kollege Kapitän Wolfram Guntermann, Director Environmental Fleet Management, darin, „dass wir zum einen die Gesamtreise eines Schiffes optimieren können und dass wir mit diesem Zen trum einen Gesamtüberblick haben“. Optimieren heißt heute vor allem: „Mehr Ladung mit weniger Brennstoffeinsatz zu transportieren“, bringt es Martin Köpke vom FSC auf den Punkt. Was zunächst ganz einfach klinge, sei in der Praxis eine sehr komplexe Aufgabe. Das Thema Brenn stoff ein spa rung ist, ungeachtet eines derzeitig günstigen Ölpreises, ein zentrales Thema für alle Reedereien. Allein Hapag-Lloyd gibt im Jahr zwischen 1,5 und zwei Milliarden US-Dollar nur für Treibstoff aus. Köpke ist Teil eines neunköpfigen Teams, das das Flottengeschehen hautnah verfolgt. Die Mitarbeiter stammen aus den unterschiedlichsten Berufen. Köpke beispielsweise ist ausgebildeter Schiffbauingenieur und arbeitete zuletzt bei der Schiffsklassifikationsgesellschaft DNV GL. Andere Kollegen sind ausgewiesene Charter-Experten, und auch ein Nautiker gehört zum Kompetenzteam des FSC. Köpke: „Wir arbeiten sehr intensiv mit den verschiedenen Fachabteilungen unseres Hauses zusammen.“ Die anspruchsvolle Steuerungs-IT wurde nicht durch Hapag-Lloyd entwickelt, sondern über einen Fachanbieter eingekauft und weiter verfeinert. EHA

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