Hamburg „top“ bei Shortsea

Spielt beim Gesamtumschlag für Hamburg traditionell eine besondere Rolle: der Kurzstreckenseeverkehr, Foto: Arndt
Der Kurzstreckenseeverkehr von und nach den deutschen Seehäfen bleibt nicht nur weiterhin dem Wettbewerb zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern ausgesetzt, sondern unterliegt zudem allgemeinen konjunkturellen Einflüssen.
Das Bundesamt für den Güterverkehr (BAG) legte jetzt die Verkehrsmengenentwicklung im Shortsea-Verkehr für das 2019 vor. Aus dem Zahlenwerk geht hervor, dass der Kurzstreckenseeverkehr im Berichtsjahr hinsichtlich der Menge um rund 1,6 Prozent zurückging und sich auf insgesamt 180,8 Millionen Tonnen einpendelte. Zur weiteren Einordnung: Der Seegüterumschlag der deutschen Häfen als Ganzes – also Shortsea- und Überseeverkehr – kam im Berichtsjahr 2019 auf insgesamt rund 294,5 Millionen Tonnen und lag um 0,3 Prozent unter dem Niveau von 2018. Damit kam der Kurzstreckenseeverkehr im aktuellen Berichtsjahr aber noch auf rund 61,4 Prozent des Gesamtgüterumschlags aller deutschen Seehäfen.
Hinsichtlich der Transportart spielt der Container auch im Kurzstreckenseeverkehr in Deutschlands Häfen ungebrochen eine große Rolle. Der Boxen-Umschlag ging dabei 2019 im Vergleich zum Vorjahr um rund 3 Prozent auf knapp 5,7 Millionen TEU zurück. Er hatte damit mengenmäßig einen Anteil von 28 Prozent am Ladungsarten-Mix. Massengut kam auf einen Anteil von 46,8 Prozent.
Im Gegensatz zu deutschen Häfen verzeichneten allerdings die Seehäfen in Belgien, den Niederlanden und auch Polen im Jahr 2019 Zuwächse beim Containerumschlag im Segment Kurzstreckenseeverkehr.
Maßgeblich für den Mengenrückgang im Kurzstreckenseeverkehr über die deutschen Häfen als Ganzes 2019 waren vor allem Einbußen im Seeverkehr mit den Nordseeanrainern Vereinigtes Königreich und Dänemark sowie den Ostsee-Staaten Lettland und Schweden, wobei Dänemark auch eine große Anzahl von Häfen in der Ostsee hat, die für die Küstenschifffahrt traditionell von Bedeutung ist.
In der Rangfolge der deutschen Häfen ergibt sich für das Berichtsjahr dieses Bild: Mit rund 48,7 Millionen Tonnen belegte 2019 Deutschlands größter Universalhafen Hamburg den ersten Platz. Es folgten die Bremischen Häfen mit einem Anteil von gut 17,6 Prozent am Gesamtaufkommen, Wilhelmshaven (gut 10,5 Prozent), Rostock (9,4 Prozent) und Lübeck (8,8 Prozent).
Während Hamburg, die Bremischen Häfen und auch Rostock dem BAG zufolge „eine vergleichsweise große Bandbreite an Gütern im Kurzstreckenseeverkehr umgeschlagen“, weisen andere deutsche Häfen zum Teil hohe Spezialisierungsgrade in Bezug auf den Umschlag einzelner Güter beziehungsweise Gütergruppen auf. EHA