HHLA: Weniger Boxen, Plus bei Intermodal

Hamburgs Marktführer im Containersegment, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), rechnet für 2015 mit einem geringeren Containerumschlag als noch vor wenigen Monaten prognostiziert.

Das gab der Konzern in einer Ad-hoc-Mitteilung von Montagabend bekannt. Danach werde im Segment Container für das Gesamtjahr „eine moderat rückläufige Mengenentwicklung erwartet“, heißt es aus der Unternehmenszentrale in der Hamburger Speicherstadt. Das Segmentergebnis werde „auslastungsbedingt voraussichtlich in einer Bandbreite von 125 bis 135 Millionen Euro liegen“.

In der ursprünglichen Prognose ging das Unternehmen von einem Segmentergebnis aus, das „moderat unter Vorjahr“ liegen würde. Über die näheren Gründe für diese überarbeitete Umschlagprognose teilte der Konzern nichts mit. Für Hafenbeobachter kommt die Korrektur jedoch nicht überraschend, zumal der Hamburger Hafen insgesamt im ersten Quartal mit 2,3 Millionen TEU gut 2,3 Prozent weniger Boxen verzeichnete als im Vorjahresvergleichszeitraum. Für Bremsspuren sorgten dabei vor allem die deutlichen Rückgänge im Russland-Verkehr als Folge der EU-Sanktionen (THB 19. Mai 2015).

Doch auch diese Ursachen spielten eine Rolle: Zum einen die neu in den Markt drängenden Umschlagkapazitäten in Rotterdam auf der Maasebene 2, mehr Direktverkehre mit großen Containercarriern in die Ostsee an Hamburg vorbei und – nicht zuletzt die weiter fehlende Elbvertiefung. Nichtsdestotrotz betont der Hafen bei jeder Gelegenheit, dass die Großcontainerschiffe, zwar nicht vollständig abgeladen, aber doch den Hamburger Hafen ansteuern und an den Terminals schnell abgefertigt werden können. Aktuelles Beispiel ist die knapp 18.000 TEU tragende „CMA CGM Georg Forster“, die morgen am Container Terminal Burchardkai (CTB) der HHLA getauft wird.

Was die noch stets nicht vollzogene Elbvertiefung angeht, hat HHLA-Vorstandschef Klaus-Dieter Peters am Dienstag in der THB-Schwester-Publikation DVZ (Deutsche Verkehrs-Zeitung) seiner Verärgerung Luft gemacht. Die weitere Hängepartie sei für den Hafen, aber auch für die Reedereikunden ein „unerträglicher Zustand“. Und weiter: „Wir verlieren bereits heute deutlich Umschlag an unsere Wett bewerbshäfen.“

Während es für den Containerbereich der HHLA eine Anpassung nach unten gibt, glänzt der Konzern mit seiner Sparte „Intermodal“, zugleich einem der Investitionsschwerpunkte der zurückliegenden Jahre. Auf Basis des Ergebnistrends im ersten Halbjahr geht der Konzern für das Gesamtjahr „von einem starken Ergebnisanstieg“ aus. Unter Berücksichtigung der Entwicklung in den verschiedenen Segmenten rechnet der HHLA-Vorstand für das Gesamtjahr „unverändert mit einem Konzernergebnis auf dem Niveau des Vorjahres“.

Ihren Halbjahrsbericht legt die HHLA am 13. August vor. EHA

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