Hohe Expertise beim Transport von Kaffee

Sorgt für einen kontinuierlichen Ladungsstrom für die Reederei Hapag-Lloyd: der Kaffee (Foto: Hapag-Lloyd)
Unter den Konsumgütern des täglichen Bedarfs ist Kaffee einfach nicht wegzudenken.
Was auch zur Folge hat, dass große Mengen dieses Naturprodukts jährlich von den Erzeugerändern zu den Verbrauchermärkten transportiert werden müssen. Auf Jahresbasis kommen so gut neun Millionen Tonnen zusammen. Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes in Hamburg zufolge belief sich allein in Deutschland 2015 der Pro-Kopf-Konsum auf 162 Liter oder in Kilogramm ausgedrückt: 7,2 Kilogramm. Damit ist Deutschland allerdings nicht an der Spitze, sondern eher im Mittelfeld. Die Kaffee-Könige, wenn es um den Verbrauch geht, sind die nordischen Staaten. Finnland führt hier die Riege an, mit immerhin 12,2 Kilogramm pro Verbraucher. Dicht gefolgt von Schweden mit 10,1 Kilogramm sowie den Norwegern mit einem Pro-Kopf-Konsum von 8,8 Kilogramm. Das „Massengut“ Kaffee wird weiterhin im interkontinentalen Verkehr per Seeschiff transportiert, und zwar als Sackware im Container. Wichtig: Kaffee ist ein sehr empfindliches Produkt, was entsprechend hohe Anforderungen an die Transportlogistik stellt.
Die Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd beschäftigt sich seit Jahrzehnten intensiv mit diesem Erzeugnis und hat eine entsprechende Expertise entwickelt. Mit diesem Pfund will das Unternehmen künftig noch stärker wuchern. „Kaffee ist ein extrem sensibles Naturprodukt. Ein reibungsloser, professioneller und auf den jeweiligen Kundenwunsch zugeschnittener Transport sind das A und O für unsere weltweiten Kunden“, sagt Thorsten Haeser, Chief Commercial Officer (CCO) der Hapag-Lloyd AG. So war die Reederei an der Entwicklung und Einführung eines Spezialcontainers für den Transport von Kaffee – es handelt es sich dabei um einen sogenannten Stahlbodencontainer – intensiv beteiligt. Die Vorteil dieser Edelbox: Der Kaffee kann damit geruchsneutral transportiert und noch besser vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Etwa jeder hundertste Container an Bord von Hapag-Lloyd- Frachtern ist mit Kaffeebohnen oder Kaffeepulver bestückt – Tendenz steigend.
Wachsender Markt
Zu den klassischen Verbrauchermärkten gesellen sich inzwischen weitere Konsumregionen. Haeser: „Der weltweite Kaffeemarkt wächst, insbesondere in Asien. So sehen wir eine steigende Nachfrage nach Kaffee unter anderem in Ländern wie China, Japan, Taiwan und Korea.“
Hapag-Lloyd arbeitet daher intensiv an weiteren Vertriebsmaßnahmen, um seine Kaffeekunden noch flexibler und professioneller bedienen zu können.
Aktuell verstärkt das Unternehmen seine Aktivitäten in den Bereichen Vertrieb und Kundenservice. In Hapag-Lloyd-eigenen Büros, die verstärkt mit Kaffeetransporten befasst sind, wurden sogenannte „Customer Service Coffee Desks“ eingerichtet: Hier sind Mitarbeiter konzentriert, die den speziellen und individuellen Anforderungen der Kaffeekunden noch schneller und professioneller gerecht werden können. So werden beispielsweise die Exportkunden im weltweit größten Kaffee-Exportmarkt Brasilien an einem eigens eingerichteten „Export Coffee Desk“ beraten und betreut. Von den gut 143,4 Millionen Sack Kaffee (Stückgewicht à 60 Kilo), die 2015 weltweit gefüllt wurden, entfielen auf die brasilianische Ausfuhr gut 37 Millionen Sack.
Hamburg ist Importzentrum
In Hamburg – dem laut Hapag-Lloyd größten europäischen Importzentrum für Kaffee – wurde ebenfalls ein entsprechender „Import Coffee Desk“ eingerichtet. Kaffee hat den Hamburger Hafen in vielfältiger Weise geprägt. So wurden beispielsweise große Teile der Ende des 19. Jahrhunderts gebauten Speicherstadt auch für die Zwischenlagerung dieses Produktes genutzt. Es entstand eine eigene Kaffeebörse, und viele Röstereien wurden errichtet. EHA