Hollands Traum von „grüner Logistik“

Drei Partner, ein Ziel: umweltfreundliche Transporte von mit Bier beladenen Exportcontainern von der Brauerei in den Seehafen.

In den Niederlanden wird dieses Vorhaben ab sofort umgesetzt. Im Wortsinne gemeinsam im Boot sitzen dabei der niederländische Brauereikonzern Heineken, der Lebensmittel-Logistiker Nedcargo sowie die Firma GoedFuels mit Sitz in Amster dam.

Gemeinsam haben sie ein Öko-Logistik-Konzept entwickelt, das den Transport der Container per Binnenschiff bis nach Rotterdam vorsieht. Damit nicht genug: Das für den Transport von bis zu 104 TEU ausgelegte Binnenschiff „For Ever“ nutzt für seine Hauptmaschine einen neuen, umweltfreundlichen Treibstoff. Hersteller ist die Firma GoodFuels, die diesen Öko-Treibstoff herstellt. Als Basis werden dabei nachwachsende Rohstoffe wie etwa Holzreste verwendet. Dank dieser Biomasse wird beim Verbrennungsprozess nach Darstellung von GoodFuels bis zu 25 Prozent weniger CO

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ausgestoßen. Hinzu kommen deutliche Einsparungen bei den NO

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-Emissionen sowie auch bei Feinstaub. Die genauen Emissionswerte sollen im Verlauf der kommenden Monate ausführlich erfasst und dann ausgewertet werden. Der Heineken-Konzern sieht in diesem Konzept jedenfalls die Möglichkeit, seine Öko-Bilanz deutlich zu verbessern. Das ehrgeizige Ziel heißt: die „klimaneutrale Brauerei“.

Das als besonders umweltfreundlich dargestellte Gesamtvorhaben wird durch die niederländische Plattform EICB (Expertise en Innovatie Centrum Binnenvaart) sowie das Verkehrsministerium in Den Haag unter stützt.

Eine wichtige Rolle innerhalb der Gesamttransportkette spielt auch der 2010 in Betrieb genommene Hinterland-Terminal „Alpherium“ in der Stadt Alphen aan de Rijn. Von diesem Intermodal-Terminal (Lkw/Binnenschiff) zur Heineken-Brauerei nach Zoeterwoude sind es 13 Kilometer. Der im wirtschaftlichen Kerngebiet – der sogenannten „Randstad“ – der Niederlande gelegene Terminalstandort wurde seinerzeit mit dem Ziel geschaffen, die stau geplagte Randstad zu entlasten. Zu ihr gehört der Städte-Cluster aus Rotterdam, Den Haag und auch Utrecht.

Den Transport der für den Export bestimmten Bier-Container von der Brauerei zum „Alpherium“ übernimmt der Lkw, da die Transportstrecke vergleichsweise kurz ist. Der Weitertransport zum knapp 85 Kilometer entfernten Rotterdamer Hafen erfolgt hingegen mit dem Binnenschiff „For Ever“.

Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnte es Kernbestandteil eines „grünen Korridors“ sein, der aus Sicht von Heineken am Brauerei stammsitz Zoeterwoude beginnt und auf der Maas ebene 2 in Rotterdam endet. Da trifft es sich schon mal gut, dass die Hausfarben des 1864 gegründeten Brauerei-Riesen schon seit Jahr und Tag „grün“ sind. EHA

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