Hummer reisen in der Box um die Welt

Gaumenschmaus: Hummer gilt vielerorts als besondere Delikatesse, Foto: Daniel Norris/Unsplash
Im vergangenen Jahr wurden über den Hafen Hamburg rund eine Million Tonnen Fisch und Fischerzeugnisse importiert und exportiert. Dazu zählt auch ein wertvolles Krustentier, das vielerorts als besondere Delikatesse gilt: der Hummer.
Auf den Tisch kommen zwei Arten von Hummern, der europäische und der amerikanische Hummer. Normalerweise werden diese Spezialitäten gefroren auf dem Seeweg oder lebendig per Luftfracht befördert. Beide Varianten haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Qualität des Fleisches.
Der französische Reederei- und Logistikkonzern CMA CGM, derzeit auf Platz drei der weltweit größten Schifffahrtsunternehmen mit einer Flotte von über 500 Boxcarriern und einer Kapazität von insgesamt rund 2,7 Millionen TEU, hat Container für den Schiffstransport von Hummern in ihrem natürlichen Lebensraum entwickelt: Die sogenannten Aquaviva Seafood Solution Container entstanden in einer Kooperation zwischen CMA CGM und dem französischen Unternehmen EMYG Environnement et Aquaculture.
Im Aquaviva Seafood Solution Container werden durch eine spezielle Technologie exakt die Bedingungen für einen sicheren Transport von lebenden Hummern in Salzwasser geschaffen, um dem Endverbraucher Frische und Qualität zu garantieren. Dazu werden die Transportkisten im Container mit Wasser geflutet, das in einem geschlossenen Kreislauf gereinigt und mit dem nötigen Sauerstoffgehalt angereichert wird. So bleibt die Wasserqualität auf einem Niveau, das dem natürlichen Lebensraum der Hummer entspricht und sie vor stressbedingten Folgen des Transportes schützt. Neben Hummern können nach Angaben von CMA CGM mit den Aquaviva-Containern auch andere Meeresbewohner lebend über den Wasserweg in ihrem nassen Element transportiert werden.
Ein ähnlich komplexes Verfahren hat die französische Reederei zusammen mit Partnerunternehmen für den anspruchsvollen Transport von wertvollen Flüssigkeiten entwickelt: Reeflex Liquid Ready. Es soll einen sachgerechten und sicheren Transport flüssiger Güter ebenfalls in Containern ermöglichen.
Mit einer präzisen Temperatureinstellung zwischen minus 35 und plus 20 Grad Celsius können Säfte, Sirup, Milch, Kompotte, Öle und vieles mehr unter höchsten Hygiene- und Sicherheitsanforderungen in Boxen transportiert werden. Vor allem ermöglicht diese Technologie mehr Geschmack und Qualität für Verbraucher, die Wert auf natürliche Fruchtsäfte legen, so CMA CGM.
Der Reeflex Liquid Ready-Flexibag soll innerhalb einer Stunde gefüllt werden können und hat ein Fassungsvermögen zwischen 12.000 und 26.000 Litern. Das Einwegprodukt ist vollständig recyclebar und sorgt nach Angaben der Reederei für eine deutliche Kostenreduzierung im Vergleich zum herkömmlichen Transport flüssiger Güter, wie in Metall- oder Kunststofffässern. bo