Kritik am Rotterdamer Zoll

Empfänger von Reefer-Containern im Rotterdamer Hafen, die mit leicht verderblichen Produkten beladen sind, beklagen zu lange Wartezeiten bei den Boxen, die seitens des Zolls für eine nähere Untersuchung in der Container-Prüfanlage (CPA)des Hafens vorgesehen sind.

Das berichtet die niederländische THB-Schwesterpublikation „Nieuwsblad Transport“ in Rotterdam in ihrer neuen Ausgabe. Zwar verspricht die Zollverwaltung eine Kontrollbearbeitung und erneute Bereitstellung der Box nebst Ware innerhalb von 36 Stunden. Doch in der Praxis komme es immer wieder zu teilweise erheblichen Verspätungen. Und das habe Folgen, so die Erfahrungsberichte von Unternehmen, die allerdings nicht näher genannt werden wollen, um ihrerseits keine Unannehmlichkeiten mit dem Zoll zu bekommen. Importeure von Frucht, Fleisch oder Fisch zögen aus dieser Entwicklung die Konsequenzen und ließen die Reefer-Boxen über andere Häfen, vorzugsweise das benachbarte Antwerpen, abfertigen. Dort komme es zu keinen nennenswerten Auslieferungsverzögerungen. Inzwischen fanden mit dem niederländischen Zoll sowie verschiedenen Branchenorganisationen aus der Logistik Gespräche über eine Ablaufbeschleunigung statt, ohne dass die besonderen Zollinteressen hintangestellt würden. Der Zoll wirft auch deshalb ein besonderes Auge auf Reefer-Container, weil diese Behältnisse in der jüngeren Vergangenheit wiederholt im Zusammenhang mit Drogenfunden auffielen. Nach THB-Recherchen wurden 2015 im größten europäischen Seehafen rund 10,1 Tonnen illegale Drogen sicher gestellt.

Im Rotterdamer Hafen gibt es zwei Einrichtungen zum Durchleuchten von Containern und anderen Ladungsbehältnissen. Die erste Anlage entstand 2000 auf der Maasvlakte 1. Im stadtnäheren Eem- und Waalhaven-Bereich wurde 2009 eine weitere, mobile Anlage in Betrieb genommen. Vorbild für die Rotterdamer CPA ist die Anlage in Hamburg, die im August 1996 in Waltershof in Betrieb ging. EHA

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