LNG für Deutsche Marine kein Thema

LNG und Marineschiffe: Die Bundesregierung sagt Nein. Es geht um Versorgungssicherheit, Foto: Arndt
Für die Deutsche Marine ist die Nutzung von LNG als Treibstoffalternative kein Thema.
Das betonte Uwe Beckmeyer, Maritimer Koordinator der Bundesregierung, am Montag in Berlin auf einer Veranstaltung der vor einem Jahr gegründeten „Maritimen LNG-Plattform“. Bei den Schiffen der Deutschen Marine sei weltweite Einsatzfähigkeit gefordert, so Beckmeyer. Und daran habe sich auch der Antrieb zu orientieren. Sowohl Beckmeyer als auch Achim Wehrmann, Leiter der Unterabteilung Schifffahrt im Bundesverkehrsministerium, widersprachen indirekt der Darstellung der Promotions-plattform, wonach die aktuell rund 700 Behördenschiffe von Bund und Ländern der Ausweg aus dem „Henne-Ei-Problem“ beim Aufbau einer nationalen LNG-Bunkerinfrastruktur sein könnten.
Auf der Veranstaltung bemängelten verschiedene Teilnehmer, dass der Ausbau der LNG-Versorgung in den deutschen Seehäfen nach wie vor „hakt“. Hauptgrund sei, dass es noch kein deutsches LNG-Import-Terminal gibt, an das eine Bunkerinfrastruktur andocken könnte. Die Folge: Deutsche Schiffe müssen in ausländischen Häfen bunkern oder werden in deutschen Häfen vom Lkw aus betankt. Das LNG stammt dann zum Beispiel aus Zeebrugge.
Auf diese Weise erhält beispielsweise die seit dem 18. Mai offiziell in Hamburg eingesetzte erste deutsche LNG-Power-Barge der Firma Becker Marine Systems ihr Flüssigerdgas. Ein weiteres großes Hindernis sei auch das Fehlen einheitlicher, hafenübergreifender Sicherheitsbestimmungen in Deutschland, so LNG-Plattform-Geschäftsführer Georg Ehrmann. EHA/roe