Logistik für Aurubis: Neuer Kran greift zu

Leistungsträger: der neue, drei Millionen Euro teure Umschlagkran für Aurubis in Hamburg (Fotos: Brunsbüttel Ports)

Mehr als „nur“ ein „Durch-Schnitt“ (v.l.): Hans Helmut Schramm, Dr. Jens Jacobsen (Betriebsleiter Aurubis Hamburg), Frank Osterhagen und Frank Schnabel bei der Zeremonie
Knapp zehn Jahre nach Abschluss eines langfristig angelegten Kontraktlogistikvertrages zwischen der Brunsbüttel Ports GmbH und der Aurubis AG hat der Unterelbehafen in Hamburg eine wegweisende Zukunftsinvestition realisiert und jetzt in Betrieb genommen.
Dabei handelt es sich um einen neuen Doppellenker-Wippdrehkran mit Trichter des Herstellers Kocks Ardelt Kranbau GmbH aus Eberswalde. Wert der Investition: rund drei Millionen Euro. „Das ist für einen Mittelständler schon eine Hausnummer“, sagte Frank Schnabel, Chef des Hafens Brunsbüttel sowie Mitglied der Geschäftsführung der Schramm Group, am Donnerstag anlässlich der offiziellen Indienststellung des Großgerätes.
Hans Helmut Schramm, geschäftsführender Gesellschafter der Hafen- und Schifffahrtsgruppe, ergänzte, dass sich in dieser Investition auch das große Vertrauen in die erfolgreiche weitere Zusammenarbeit mit einem der größtem Kupfer produzenten der Welt widerspiegle. Denn die technische Lebensdauer für einen solchen Kran gehe deutlich über die noch verbleibende Laufzeit des aktuellen Logistikkontraktes hinaus. Der Vertrag wurde seinerzeit mit einer Laufzeit von 20 Jahren vereinbart. Der neue Kran ermöglicht eine deutliche Steigerung der Umschlagleistung gegenüber dem bis dato eingesetzten Gerät. Dessen Bedienung erfolgte bislang zudem durch Fremdper sonal im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages. Auch hier greift eine Neuerung: „Wir haben jetzt für diesen neuen Kran neues, eigenes Bedienungspersonal eingestellt“, sagte Schnabel dem THB.
Der rund 230 Tonnen schwere Kran hat eine maximale Tragfähigkeit von 16 Tonnen bei einer maximalen Auslage von 27 Metern. Schnabel lobte auch die sehr gute Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma, mit der man schon seit längerem über ein solches Beschaffungsvorhaben im Gespräch war. War zunächst von einer Lieferzeit von gut 18 Monaten die Rede, konnte die technisch anspruchsvolle Operation am Ende auf sechs Monate verkürzt werden. Womit der Hersteller extrem flexibel auf die Wünsche des Auftraggebers einging. Brunsbüttel Ports hatte seinerzeit die Aurubis AG – damals noch unter dem Namen Norddeutsche Affinerie bekannt – mit einem ausgefeilten Gesamtkonzept hinsichtlich der Versorgung des Industrieunternehmens mit dem aus Übersee per Bulker herangeführten Kupfererzkonzentrat überzeugen können. Bis dahin wurde die Logistik um den Rohstoff von der Hamburger Buss-Gruppe erledigt. Die setzte dabei unter anderem auf einen Bord-Leichter-Umschlag.
Spezialbinnenschiffe
Das Logistikkonzept von Brunsbüttel Ports ist in sich geschlossen und stellt sich im Kern so dar: Umschlag des Kupfererzkonzentrats im Unterelbehafen, Zwischenlagerung, mengengenaue Just-in-time-Anlieferung zur Kupferhütte per Spezialschiff sowie Umschlag des Gutes im Werk und technische Betreuung der Anlagen. Der Schiffstransport erfolgt mit den beiden eigens dafür gebauten Spezialbinnenschiffen „Sophia Soraya“ und „Kaja Josephine“.
Bis heute wurden im Unterelbehafen weit über zehn Millionen Tonnen Kupfererzkonzentrat zunächst eingelagert und anschließend mit dem Binnenschiffs-Shuttle zum Aurubis-Werk auf der Peute transportiert.
Auch Frank Osterhagen, Vice President Corporate Procurement & Logistics der Aurubis AG, ist vom neuen Spezialkran sowie den fortwährenden Optimierungsbestrebungen der Schramm Group angetan: „Wir haben mit Brunsbüttel Ports einen verantwortungsbewussten und zuverlässigen Vertragspartner.“
2300 Beschäftigte
Das Aurubis-Werk gehört zu den großen Industriearbeitgebern in Hamburg. Es feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Die Produktion im großen Industrie- und Gewerbegebiet Peute am Südostrand des Stadtstaates Hamburg erfolgt dabei seit 1910. Heute erstreckt sich das Werk auf einer Grundfläche von gut 100 Hektar. Aktuell arbeiten in dem Werk, das auch im Bereich des Umweltschutzes laufend optimiert wird, rund 2300 Beschäftigte. EHA