„Marebonus“ könnte Shortsea stärken

Barcelona stand für zwei Tage im Zentrum des europäischen Kurzstreckenseeverkehrs. Mehr als 150 Teilnehmer aus dieser Branche diskutierten im Rahmen der European Shortsea Conference 2016 über die großen Themen dieser Zukunftsindustrie.

Ausgerichtet wurde das Branchenteffen durch das spanische Shortsea Promotion Center (SPC) im Auftrag des European Shortsea Networks (ESN). Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von derzeit 22 in Europa bestehenden Vermarktungsplattformen für den Kurzstreckenseeverkehr. Unterstützung erfuhren die Veranstalter zudem vom Port of Barcelona sowie verschiedenen Reedereien.

Das Konferenzprogramm war sehr ehrgeizig angesetzt. So ging es zum Beispiel um aktuelle Marktentwicklungen in den Regionen Nordeuropa, Atlantik und dem Mittelmeerraum oder um Fragen zur Weiterentwicklung der Ausbildung im Shortsea-Bereich, um Umweltaspekte oder künftige Schwerpunkte der europäischen Verkehrspolitik. Die verschiedenen Themen wurden dabei durch 30 hochrangige Referenten, darunter Emanuele Grimaldi (Chairman der Grimaldi Group) und Claes Berglund (Director Public Affairs and Sustainability Stena-Line und Chairman des schwedischen SPC), in interessanten Vorträgen dargelegt.

Großes Interesse fand das Thema SECA-Zonen (Ostsee und Teile der Nordsee). Nach der Verschärfung des Schwefellimits zum 1. Januar 2015 wird nun auch die Einführung von reduzierten NOx-Werten (Stickoxide) erwartet. Manuel Carlier, Präsident des gastgebenden spanischen SPC, machte in seinem Grußwort deutlich: „Verschärfte Regulierungen dürfen den Kurzstreckenseeverkehr, den ohnehin umweltfreundlichsten Verkehrsträger, nicht benachteiligen.“ Käme es so zu Rückverlagerungen auf die Straße, wäre das kontraproduktiv, um das große Ziel der Reduzierung der CO2-Emissionen im Transportsektor zu erreichen, meinte Carlier. Immerhin: Aufgrund der stark gefallenen Rohölpreise und des damit sehr günstigen Marine Gas Oil (MGO) seien Kostensteigerungen und damit mögliche Rückverlagerungen auf die Straße bis jetzt ausgeblieben.

Diskutiert wurde auch der Umgang mit Fördermitteln. So wird in Italien mit dem sogenannten „Marebonus“ an einem Nachfolgeprojekt zum „Ecobonus“ gearbeitet. Er soll von 2016 bis 2018 mit 138,4 Millionen Euro ausgestattet werden.

Im Rahmen der Konferenz wurde auch das zehnjährige Bestehen der Escola Europea de Short Sea Shipping, einer europaweit einzigartigen Einrichtung für die Ausbildung im intermodalen Transportsektor mit dem Schwerpunkt Shortsea, gefeiert. EHA

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