Modal Shift kommt kaum voran

Die politisch durchaus gewünschte Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene oder das Wasser kommt in Europa kaum voran. Auch 2050 werde die Straße noch der Verkehrsweg sein, auf dem in der EU hauptsächlich Güter transportiert werden, heißt es in einer für den Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments angefertigten Studie, über die die Abgeordneten an diesem Mittwoch diskutieren wollen.

Demnach werde der Anteil der Straße langfristig stabil bleiben oder höchstens zugunsten der Schiene um einige Prozentpunkte sinken, nachdem es bereits von 1996 bis 2016 kaum nennenswerte Veränderungen gab. Von dem in einem EU-Strategiepapier von 2011 formulierten Ziel, 30 Prozent der auf der Straße beförderten Güter bis 2030 auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umzuleiten, sind die Mitgliedstaaten weit entfernt – und für 2050 wurde sogar eine Zielvorgabe von mindestens 50 Prozent formuliert.

Beim Lkw-Verkehr sei die Nachfrage trotz einer hohen Besteuerung „relativ unelastisch“, heißt es in der Studie, die maßgeblich vom italienischen Beratungsunternehmen Trasporti e Territorio erstellt wurde. Eine Verkehrsverlagerung halten die Autoren nur durch gezielte Steuerung, etwa durch höhere Straßenbenutzungsgebühren in Städten oder in empfindlichen Naturräumen, für erreichbar.

Die Bahn könne zu einem größeren Modal Shift beitragen, doch nur, wenn erheblich investiert werde. Auch der kombinierte Verkehr mit Bahn und Binnenschiff habe Potenzial, jedoch fielen die Investitionen in derartige Terminals im Vergleich mit anderen Infrastrukturausgaben zu gering aus. Die Autoren räumen ein, dass das Netz an Kombiverkehr-Terminals nicht überall in der EU gleich dicht sein könne, doch müsse darauf geachtet werden, dass mehr Regionen als bisher von den Chancen des Bahntransports profitieren können. fh/ger

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