„Nautische Zufahrten schnell ertüchtigen“

Stets zu Diensten: Rostocker Lotsenversetzboot nimmt Kurs auf die offene See, Foto: Arndt

Chr. Subklew, Foto: Arndt
Die Lotsen in Mecklenburg-Vorpommern drängen einmal mehr darauf, dass die seewärtigen Zufahrten zu den wichtigen Häfen des Landes so ertüchtigt werden, dass mit der allgemeinen Schiffsgrößenentwicklung Schritt gehalten werden kann.
Das betonte Dr. Christian Subklew, Ältermann der Lotsenbrüderschaft Wismar/Rostock/Stralsund, im Gespräch mit dem THB. Im Fokus stehen für den erfahrenen Nautiker dabei die Fahrwege im größten Hafen des Landes, Rostock, sowie in Wismar, wo sich in den zurückliegenden Jahren ein Cluster der holzverarbeitenden Industrie etabliert hat. „Ich hoffe, dass mit der nunmehr für März 2016 avisierten Vorlage des neuen Bundesverkehrswegeplans (THB 29. Dezember 2015) Klarheit darüber besteht, welche nautischen Zufahrten mit Priorität ausgebaut werden“, sagte Subklew. So liege für die Rostocker Seekanal-Vertiefung bereits ein entsprechender Planfeststellungsbeschluss vor. Was jetzt noch fehle, seien die dafür benötigten Gelder. Subklew: „Rostock hat leider durch das Ausbleiben der Seekanal-Anpassung bereits zahlreiche Schiffe und damit auch Ladung und entsprechende Wertschöpfung an Mitbewerber verloren.“
Auch 2015 hatten die 32 in der Lotsenbrüderschaft vereinten Nautiker reichlich Arbeit. Für das gesamte Lotsenrevier wurden im Berichtsjahr 7968 Lotsungen durchgeführt, ein Zuwachs um rund 300 „Jobs“. Der mit Abstand aufkommensstärkste Bezirk ist und bleibt Rostock mit 4777 Lotsungen (plus 3,5 Prozent), gefolgt von Wismar mit 1638 Arbeitsvorgängen (Vorjahresniveau) und dem Bezirk Stralsund mit 1446 Schiffen (plus 150 Jobs). Subklew weiter: „Gerade in Rostock spüren wir als Lotsen die sehr erfolgreiche Entwicklung des Hafens im Kreuzfahrtsegment.“ Zur Erinnerung: Rostock zählte in der abgeschlossenen Cruise-Saison 175 Luxusschiffanläufe. In der neuen Saison, die am 28. April beginnt, werden 182 Kreuzfahrer an der Warnow erwartet. Die Lotsenbrüderschaft wird Anfang März auch personelle Verstärkung bekommen. Drei Neue kommen hinzu, so dass dann der Schifffahrt 35 erfahrene Nautiker zur Seite stehen. EHA