Rostock: „Schönste Sail der Geschichte“
Eine überaus positive Bilanz zogen die Organisatoren nach der 25. Ausgabe der Hanse Sail in Rostock. „Es lief alles rund. Das war eine Superveranstaltung“, sagte Holger Bellgardt in seinem zehnten Dienstjahr als Sail-Chef.
Rund 240 Traditionssegler und Museumsschiffe waren in diesem Jahr nach Rostock gekommen. Bei meist bestem Sommerwetter waren die Veranstaltungsorte im Stadthafen und in Warnemünde stets gut besucht. Bei den großen Ausfahrten standen entlang der Warnow und in Hohe Düne Tausende Menschen, um die teils spektakulären Schiffe zu bewundern. Den krönenden Abschluss bildete die Parade der Nationen mit einer Flotte aus restaurierten Museumsschiffen, Haikuttern, Seenotkreuzern, Schleppern und Feuerlöschbooten. Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling sprach anschließend sogar von der „schönsten Sail in der Geschichte des maritimen Festes“.
Auch die Schiffseigner seien zufrieden gewesen. Wie die Buchungszentrale berichtete, seien die meisten der rund 30.000 zur Verfügung stehenden Mitfahrgelegenheiten gebucht gewesen. Die Veranstalter gehen davon, dass die Zahl der erwarteten eine Million Besucher erneut erreicht wurde. „Das muss uns erst mal einer nachmachen“, sagte Bellgardt.
Für zwischenzeitliche Irritationen sorgten allerdings die Dampfschiffe. Der von ihnen ausgestoßene Ruß verschmutzte die in Windrichtung liegenden Segelschiffe. „Bei einer Veranstaltung in der Größenordnung wie der Hanse Sail geht es ständig darum, Kompromisse zu finden“, so Bellgardt. Dies sei auch bei den mit Kohle befeuerten Dampfschiffen gelungen. Sie wurden nachts an einen Liegeplatz außerhalb des Stadthafens verlegt und kamen dort nur an, um Gäste aufzunehmen.
Für die Zukunft forderte Bellgardt Ausbaggerungen im Stadthafen, damit die Großsegler dort wieder anlegen können. Dies sei eine Angelegenheit des Bundes, da die Warnow eine Bundeswasserstraße ist. Gerade für die attraktiven Großsegler gebe es in Warnemünde zu wenig Liegeplätze. „Wenn sich die Schiffe nicht unbeschränkt bewegen können, schränkt dies die Attraktivität der Hanse Sail ein“, betonte der Sail-Chef. Eine Wassertiefe von sieben Metern im Bereich der Haedge-Halbinsel im Stadthafen sei wünschenswert. An vielen Stellen fehlten dazu rund 1,50 Meter. dpa/bre