Unbekannte stehlen Container von ARD und ZDF

Aufatmen bei ARD und ZDF: Nach dem Diebstahl von Übertragungsmaterial für die Olympischen Spiele im Wert von rund 400.000 Euro sind zwei Schiffscontainer in Rio de Janeiro wieder aufgetaucht.

Ersten Erkenntnissen zufolge sei die Fracht vollständig, teilten ARD und ZDF mit. Ein Polizeihubschrauber hatte die beiden Container in einem Außenbezirk entdeckt. Es sei nur geringer Schaden entstanden.

Auf dem Weg vom Hafen zum internationalen Medienzentrum beim Olympiapark war der Lastwagen mit den Containern am Freitagmorgen mitten auf der stark frequentierten Avenida Brasil von unbekannten Tätern zum Anhalten gezwungen worden. Das GPS-System wurde anscheinend ausgeschaltet oder zerstört, der Fahrer blieb unverletzt. In den Containern waren technische Ausrüstung und Bühnenmaterial. Die Sender hatten nach dem Vorfall betont, dass bis zum Start der Spiele am 5. August noch genug Zeit sei, um notfalls Ersatz zu beschaffen.

Rios Bürgermeister Eduardo Paes nahm den Vorfall zum Anlass, die Verwaltung des Bundesstaates Rio de Janeiro scharf zu kritisieren. Die Polizeikräfte müssten besser koordiniert werden, es gebe hier Mängel, sagte er nach Angaben des Portals "O Globo". Der Bundesstaat leidet unter geringeren Einnahmen aus dem Ölexport und einer Finanzkrise. Polizisten betonten wegen ausstehender Zahlungen bereits, dass so keine Sicherheit während Olympia garantiert werden könne. Die Zentralregierung stellte nun rund 755 Millionen Euro als Nothilfe zur Verfügung. Paes forderte, "die Ärmel hochzukrempeln".

Sicherheitsdebatte

Für das Ausrichterland Brasilien ist der Überfall auf die TV-Fracht äußerst unangenehm. Seit Wochen gibt es Debatten über die Sicherheit in der Olympiastadt, wiederholt kam es zu bewaffneten Überfällen auf Straßen, bei denen mit vorgehaltener Waffe Autos geraubt werden. Hinzu kamen Überfälle auf Olympiateilnehmer wie den spanischen Segel-Olympiasieger Fernando Echevarri. Die Regierung mobilisiert 85.000 Sicherheitskräfte und verspricht sichere Spiele.

Brasilien ist in einer der tiefsten Rezessionen seiner Geschichte, Bürger kritisieren eine wachsende Unsicherheit. Allerdings gingen zum Beispiel die Mordzahlen in den letzten Jahren in Rio stark zurück. dpa

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