Unikai-Terminal hat jetzt zwei neue Brücken
So etwas passiert nicht alle Tage im Hafen: die Verlagerung von Containerbrücken von Terminal zu Terminal.
In dieser Woche wurden zwei nicht mehr benötigte Containerumschlagbrücken vom CCT (Container Terminal Tollerort) der HHLA zum O’Swaldkai verschleppt. Die Ausführung dieser anspruchsvollen Operation lag bei der Fachspedition Schleif Transport GmbH aus Bremen. Das vor 20 Jahren gegründete, inhabergeführte Unternehmen hat sich auf Schwertransporte spezialisiert, darunter vor allem Industrieanlagen, Baumaschinen und Krananlagen. Gerade das Verschleppen von Containerbrücken erfordert eine lange Vorplanung.
Die beiden jetzt verholten Containerbrücken sind für den CTT nicht mehr ausreichend dimensioniert, weil immer größere Containerschiffe an diesem Terminal abgefertigt werden, der im Verbund der drei Hamburger HHLA-Anlagen zwar der kleinste Terminal ist, der auf der anderen Seite jedoch mit einigen technischen Besonderheiten aufwarten kann. Dazu gehören zum Beispiel die kurvengängigen, schienengeführten Portalkrane für den Terminal-Bahnhof. Am CTT werden bis Ende 2017 insgesamt fünf neue Großcontainerbrücken errichtet sein, die allesamt aus dem Liebherr-Portfolio stammen.
Die beiden jetzt zum Unikai transportierten Brücken wurden bei Kocks gebaut. Sie sind jeweils 600 Tonnen schwer. Am O’Swaldkai sind sie bestens geeignet für die Abfertigung etwa der ConRo-Frachter der Grimaldi-Lines-Gruppe, zu der auch ACL gehört. Während die erste Brücke am Dienstag innerhalb des Elbehafens auf die Reise ging, musste der zweite, für gestern angesetzte Verschleppungs-Termin kurzfristig abgesagt werden. Die Wetterlage hatte sich ungünstig entwickelt, kräftige Windböen waren angesagt. Das zuständige Oberhafenamt wollte kein Risiko eingehen und setzte kurzerhand einen neuen Termin auf heute Vormittag fest.
Mit Erfolg: Der Schleppzug mit der auf den Ponton „Offshore BHV 1“ verlasteten, 600 Tonnen schweren Brücke verließ den CTT gegen elf Uhr unter Begleitung der drei Assistenzschlepper „Rönnebeck“ (URAG) sowie „Rasant“ und „Brake“ (Lütgens & Reimers). Eine gute Stunde später war das Ziel erreicht. Gegen 17 Uhr war auch die zweite Brücke an ihrem neuen Standort sicher installiert. 25 Experten und umfangreiches technisches Gerät, dar unter zwei große Autokrane, kamen zum Einsatz. EHA