VTG: Profitabler geworden

Heiko Fischer (Foto: VTG)
Der Hamburger Schienenlogistiker und Waggonvermieter VTG hat das operative Ergebnis (EBITA) auf den neuen Rekordwert von 345,3 Millionen Euro gesteigert. Das ist gegenüber dem Vorjahr mit 336,5 Millionen ein Plus von 2,6 Prozent. Grund sind Synergien aus der Übernahme der AAE. VTG hatte den Schweizer Rivalen 2015 für 380 Millionen Euro übernommen. Wie das Unternehmen gestern in der Hansestadt weiter mitteilte, sank dagegen der Umsatz um vier Prozent auf 986,9 Millionen Euro (Vorjahr: 1027,5 Millionen Euro). „Wir sind deutlich proftibler geworden“, sagte VTG-Chef Dr. Heiko Fischer. Darum sei auch die Erhöhung der Dividende von 0,50 Euro auf 0,75 Euro je Aktie geplant. „Für 2017 erwarten wir eine leicht positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Wir werden weiter an unserer Strategie arbeiten, die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene zu steigern. Die Digitalisierung unserer gesamten europäischen VTG-Flotte ist da ein großer Meilenstein und Zukunftsprojekt zugleich, mit dem wir eine Vorreiterrolle einnehmen“, sagte Fischer.
Der Geschäftsbereich Schienenlogistik verzeichnete im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatzrückgang um 3,6 Prozent auf 312,3 Millionen Euro (Vorjahr: 324 Millionen Euro). Außer Produktionsausfällen bei Kunden und dem geringeren Transportbedarf im Agrarbereich trug besonders die Aufgabe von margenschwachem Geschäft zu dem leichten Rückgang bei. Trotz des rückläufigen Umsatzes verbesserte sich das EBITDA der Sparte deutlich um 71,2 Prozent auf 5,8 Millionen Euro nach 3,4 Millionen Euro im Vorjahr. Außer dem Fokus auf margenstärkere Aufträge trugen hierzu maßgeblich umgesetzte Prozessoptimierungen bei, berichtete Heiko Fischer.
Obwohl in der Tankcontainerlogistik die Zahl der weltweiten Transporte im Geschäftsjahr 2016 gegenüber dem Vorjahr stabil blieb, führten gesunkene Frachtraten zu einem Umsatzrückgang in dem Geschäftsbereich von 5,3 Prozent auf 157,4 Millionen Euro (Vorjahr: 166,3 Millionen Euro).
Sonderertrag
Überwiegend bedingt durch den Wegfall eines Sonderertrages in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem Verkauf einer Beteiligung im ersten Quartal 2015 ging das EBITDA im Berichtszeitraum von 13,6 Millionen Euro auf 11,2 Millionen Euro zurück. Bereinigt um diesen Sonderertrag lag der Rückgang bei 7,2 Prozent.
Der Konzern verfügt über langjährige Erfahrung und spezifisches Know-how, insbesondere im Transport flüssiger und sensibler Güter. So hat VTG hat in Kooperation mit BrunsbüttelPorts den ersten Güterwaggon in Europa entwickelt, der LNG transportieren kann. Das verflüssigte Erdgas ist bis zu minus 164 Grad Celsius kalt und benötigt deshalb eine spezielle Transportlogistik. Der Waggonpark des Unternehmens umfasst rund 80.000 Eisenbahngüterwagen, darunter schwerpunktmäßig Kesselwagen, Intermodalwagen, Standardgüterwagen sowie Schiebewandwagen. Die im SDAX gelistete Gesellschaft beschäftigt weltweit 1445 Mitarbeiter. FBi