Achterschiff der „Cabrera“ geborgen
Die Bergungsfirmen Megatugs und Smit Salvage haben jetzt die Hebung des Achterschiffs der „Cabrera“ (4244 BRZ, IMO 9191955) abgeschlossen.
Der Frachter der Reederei Brunsbütteler Erwin Strahlmann GmbH & Co. KG war Heiligabend auf der Fahrt von Larymna nach Torjo in Finnland nördlich der griechischen Insel Andros auf Felsen gelaufen und auseinandergebrochen. Bergungsbemühungen waren anschließend an dem in dem Seegebiet herrschenden Sturm gescheitert.
Nach Weihnachten gelang es zwar 4600 Liter Bunkeröl aus dem Wrack abzupumpen. Aber der 99,98 Meter lange und 16,5 Meter breite Carrier wurde wenig später von den Felsen gerissen und sank 100 Meter vor der Küste auf 35 Meter Wassertiefe. Aus Umweltschutzgründen ist danach die Hebung des Achterschiffs, das noch Ölreste enthalten könnte, angeordnet worden. Dazu kam der Schwimmkran „Taklift 4“, der aus Holland mobilisiert wurde, zum Einsatz, der nun das Heck mit den Aufbauten nun aus dem Wasser zog.
Es wurde anschließend auf einer Transportbarge abgesetzt. Bei den Arbeiten assistierten auch die Schlepper „Megalochari” und „Pantokratos”. Der Rest des Schiffes wird dauerhaft auf dem Meeresgrund bleiben. Die Ladung Ferronickel sollte noch geleichtert werden. Die „Cabrera“ hatte 3400 Tonnen Eisen geladen.
Die griechische Marine war es damals gelungen, per Hubschrauber neun Seeleute zu retten (thb.info 2. Januar 2017). Die Crew hatte in höchster Not auf dem Peildeck ausgeharrt. Zeitweise hatte der Havarist 45 Grad Schlagseite. Nur die Brücke und Teile des Bugs ragten später noch aus dem Wasser. Eine Rettungsinsel trieb einige Meter achteraus. Das war auch auf einem von der griechischen Marine veröffentlichten Video zu sehen.
Die Besatzung der unter der Flagge der Insel Antigua fahrenden „Cabrera“ war in ein Krankenhaus auf dem Festland gebracht worden.
Um das Wrack trieben Trümmer und Öl. Der Ölfilm bedeckte rund 800 Quadratmeter. Das Schiff hatte 20 Tonnen Diesel und 50 Tonnen Öl an Bord. Die „Cabrera“ mit 5553 Tonnen Tragfähigkeit war 2007 in der Türkei als „Gotland“ gebaut worden. FBi/ts