„Akacia“ aus Schleuse geschleppt

Foto: Behling
Die Reparatur der ramponierten Schleuse in Kiel-Holtenau kann starten: Der Frachter, der ein Schleusentor gerammt hatte, wurde aus der südlichen Schleusenkammer geschleppt. Der Einbau eines neuen Schleusentores kann mehrere Tage dauern.
Zwei Tage nach der Havarie in der Schleuse Kiel-Holtenau ist das 150 Meter lange Containerschiff „Akacia“ am Mittwoch aus der Schleusenkammer geschleppt worden. Das teilte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Kiel-Holtenau (WSA) mit. Zwei Schlepper hätten den Frachter auf dem Nord-Ostsee-Kanal zu einem Liegeplatz gebracht. Taucher sollten noch im Laufe des Tages das Ausmaß der Schäden am Schleusentor und der Schleuse klären – um zu entscheiden, wie das defekte Tor entfernt und ein Ersatz-Schleusentor eingebaut werden kann. Das dürfte mehrere Tage dauern.
Wegen der Schiffskollision mit dem Schleusentor war der Schiffsverkehr am Nord-Ostsee-Kanal am Mittwoch weiterhin behindert. Die Verzögerung für Schiffe an der Schleuse Kiel-Holtenau betrug zwei bis drei Stunden, teilte das WSA mit. In Brunsbüttel an der Elbe betrug die Verzögerung laut Behörde am Mittwoch ein bis zwei Stunden. In Kiel-Holtenau steht seit dem Unfall nur noch eine von zwei Schleusenkammern zur Verfügung.
In der Nacht zum Dienstag hatte die „Akacia“ kurz vor Mitternacht das Schleusentor der Südkammer gerammt. Verletzt wurde niemand. Der unter portugiesischer Flagge fahrende Frachter war nach den ersten Ermittlungen statt langsamer schneller in die Schleuse gefahren. Der Bug durchbrach das Tor teilweise, das Schiff lag auf dem Schleusentor auf. Experten gehen von einem technischen Defekt der Motorenanlage als Unfallursache aus.
Das 149 Meter lange 1008-TEU-Feederschiff „Akacia“ (IMO 9315020) entstand 2004 auf der Hamburger Sietas-Werft. Gemanagt wird der mit 11.622 BRZ vermessene Frachter von Danz & Tietjens. lno/fab