Asbest stoppt Lindenau-Tanker

Die Deutsche Marine legt jetzt ihre letzten beiden in Kiel gebauten Tanker still. Bei routinemäßigen Werftbesuchen der „Ammersee“ und der „Tegernsee“ wurden Baustoffe mit krebserregendem Asbest an Bord gefunden.

Beide Schiffe sollten in diesem Sommer bei den Werften in Elsfleth und Wilhelmshaven eigentlich eine Instandsetzungsphase durchlaufen. Da angesichts des hohen Alters eine Sanierung nun nicht mehr wirtschaftlich ist, wurde vom Marinekommando ihre Stilllegung befohlen. Sie werden ihre letzte Fahrt nach Wilhelmshaven nur noch mit Schlepperhilfe antreten. Der Prozess der Außerdienststellung kann sich allerdings hinziehen. Gründe dafür sind die Suche nach neuen Verwendungen für die Besatzung und der Ausbau zur Weiterverwendung vorgesehener Komponenten an Bord. Danach sollen die Schiffe veräußert werden.

Die „Ammersee“ und die „Tegernsee“ gehören zur Schiffsklasse 703. Am 10. Juli 1965 lief in Kiel-Friedrichsort mit der „Walchensee“ der erste dieser Tanker vom Stapel. Bis zum 6. Oktober 1967 baute die Lindenau Werft insgesamt vier Schiffe dieser Klasse. Die „Ammersee“ wurde am 2. März 1967 abgeliefert, die „Tegernsee“ folgte am 23. März 1967. Letztes Schiff der Klasse war im Oktober 1967 die „Westensee“. Die „Walchensee“ und die „Westensee“ wurden inzwischen stillgelegt und verkauft. Die „Ammersee“ und die „Tegernsee“ werden nun eine Fähigkeitslücke hinterlassen, da ein Ersatz erst mittelfristig vorgesehen war. Wie das Marinekommando mitteilte, soll diese Lücke durch den verstärkten Einsatz von Tendern der Klasse 404 teilweise ausgefüllt werden. bre/FB

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