Auch „Der Beschützer“ ist mal schutzbedürftig

Schutz für „Den Beschützer“: Die Korvette „Magen“ wurden bei der NOK-Passage durch starke Polizeikräfte optimal gesichert und geschützt, Foto: Hasenpusch
Wenn in knapp zwei Wochen das jüngste Schiff der Israelischen Marine in seinem künftigen Heimathafen Haifa eingetroffen sein wird, dann liegen hinter der Erstbesatzung bereits interessante Erlebnisse und Eindrücke.
Knapp eine Woche nach der offiziellen Übergabe der Korvette „Magen“ bei der Werft TKMS in Kiel an die Seestreitkräfte des Mittelmeeranrainers machte sich „Der Beschützer“, so der frei ins Deutsche übersetzte Name des Hightech-Kriegsschiffes, auf den Weg ins östliche Mittelmeer. Dabei nutzte die „Magen“, das Typschiff der sogenannten Sa’ar-6-Klasse den „kurzen Dienstweg“ über den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) statt eines Kurses „außen rum“ um Kap Skagen in die Nordsee. Die Passage durch den rund 100 Kilometer langen NOK erfolgte dabei unter schärfsten Sicherheitsbestimmungen und zugleich unter einem maßgeschneiderten Sicherheitskordon. Landespolizei und auch Bundespolizei sorgten mit einem erheblichen, aber nicht näher spezifizierten Aufgebot an Personal und Material, einschließlich eines Hubschraubers, dafür, dass die Korvette und das eingeschiffte Personal sicher die künstliche Wasserstraße passieren konnten. Alles lief wie am Schnürchen, und inzwischen hat das Schiff die offene und damit sichere See erreicht.
Die „Magen“ ist eine von insgesamt vier baugleichen Einheiten, die alle in Deutschland bei TKMS/German Naval Yard (GNYK) gebaut werden. Das Gesamtpaket hat einen Wert von rund 450 Millionen Euro. Deutschland trägt davon rund 115 Millionen Euro.
Die neuen Korvetten, die in Israel noch waffentechnisch endausgerüstet werden müssen, werden wichtige Aufgaben erfüllen. Ganz oben steht dabei der Schutz der Erdgas-Fördereinrichtungen im Mittelmeer. Israels Energieversorgung basiert zu einem sehr hohen Anteil auf diesem fossilen Energieträger.
Die „Magen“, die rund 90 Meter lang ist und knapp 1900 Tonnen verdrängt, soll nach aktueller Planung im Frühjahr 2021 offiziell in Dienst gestellt werden. Ihre Schwesterschiffe werden ebenfalls in dem Jahr nacheinander zulaufen. EHA