Aufregung um neue russische Korvetten

Die russische Marine hat zwei ihrer modernsten Korvetten aus dem Schwarzen Meer in die Ostsee verlegt.Die „Zelenyy Doy“ und die „Serpukhov“ sollen die Baltische Flotte verstärken.

Die Ostseeflotte Russlands leidet seit Jahren unter einem Mangel an modernen Kampfschiffen. Ein Teil der Flotte verrottet in den Häfen oder liegt in Werften. Seit Dienstag sind nun zwei moderne russische Kampfschiffe in der Ostsee. Die beiden Neubauten können mit dem neuen russischen Marschflugkörper Kalibr ausgerüstet werden. Mit diesem Flugkörper haben die Schiffe im August auch in den Krieg in Syrien eingegriffen. Er fliegt bis zu 2500 Kilometer weit, hat einen 400 bis 500 Kilogramm schweren Sprengkopf und soll angeblich auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden können.

Die Verlegung der beiden Korvetten aus dem Schwarzen Meer nach Nordeuropa zeichnete sich Anfang Oktober ab. Die Schiffe passierten am 5. Oktober den Bosporus. Shipspotter aus Istanbul dokumentierten die Passage auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Genauso wie Tankstopps in Malta und der spanischen Exklave Ceuta in Nordafrika. Madrid hatte Russland dort das Betanken von Kriegsschiffen zugesagt und damit die NATO-Partner vor den Kopf gestoßen. Letztendlich half erst die Führung in Moskau der spanischen Regierung aus ihrer misslichen Lage: Sie zog die Anfrage zurück.

Die ersten Fotos der neuen Korvetten veröffentlichte am Montag der Befehlshaber der niederländischen Marine, Vizeadmiral Robert Verkerk, über Twitter. Es zeigt die „Zelenyy Doy“ und die „Serpukhov“ sowie einen russischen Begleitschlepper in der Nordsee auf dem Weg zur Ostsee. Ein niederländischer Marinehubschrauber hatte die Fotos gemacht. Inzwischen gibt es in Schweden erste Medienberichte. Darin wird auch auf die Möglichkeit einer möglichen Ausrüstung der Marschflugkörper mit Nu klearsprengköpfen hingewiesen. Ziel der Schiffe ist vorerst Kaliningrad.

Die Korvetten sind 62 Meter lang und verdrängen rund 500 Tonnen. Beide Schiffe gehören zur neuen „Buyan“-Klasse, von der seit 2008 acht Einheiten gebaut wurden. Die jetzt in die Ostsee überführten Schiffe sind die modernsten Einheiten dieses Typs. FB/FBi

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