Bedeutungsgewinn für Marinehafen Kiel

Der für die Deutsche Marine als Tiefwasserhafen eingestufte Traditionsstandort Kiel wird in seiner Bedeutung weiter gestärkt.

Das berichtete der schleswig-holsteinische CDU-Abgeordnete Ingo Gädechens, zugleich Mitglied im Bundestags-Verteidigungsausschuss, im Anschluss an eine umfassende Unterrichtung in Berlin. So werden die beiden, derzeit noch im Marinestützpunkt „Hohe Düne“ in Rostock-Warnemünde stationierten Versorgungsschiffe „Elbe“ (A 511) und das Schwesterschif „Donau“ (A 516) aus Rostock abgezogen und nach Kiel verlegt.

Die beiden Tender dienen bislang dem in den zurückliegenden 15 Jahren umfassend sanierten und ausgebaute Stützpunkt „Hohe Düne“ als Unterstützungseinheiten für das 2. Korvettengeschwader. In ihm sind die bislang fünf Korvetten der „Braunschweig“-Klasse (K 130) zusammengefasst. Die Deutsche Marine bekommt in den kommenden Jahren weitere fünf Einheiten dieser Serie, die sich inzwischen im Flottenalltag bei vielen Aufgaben bewährt haben. Das Folgelos soll ebenfalls in „Hohe Düne“ seinen Heimathafen bekommen. Das dürfte ensprechende Ausbaumaßnahmen in der Stützpunktinfrastruktur nach sich ziehen.

Im Kieler Tirpitzhafen, der zugleich auch dank seiner vorhandenen Wassertiefen auch von größten Kriegsschiffen der Nato-Partner angesteuert werden kann, sind auch als Folge einer deutlich verkleinerten Deutschen Marine inzwischen reichlich Liegeplatzkapazitäten sowie Stabsgebäude und auch Landunterkünfte für die Besatzungen vorhanden.

Vor dem Hintergrund der seitens der Nato als expansiv eingestuften, neuen russischen Militärstrategie bekommt Kiel ebenfalls wieder eine Bedeutung, die der Hafen zu Zeiten des Kalten Krieges hatte. Die Nato will ihrerseits „Flagge“ zeigen in der Ostsee, wofür gut ausgebaute, leistungsstarke Stützpunkte wie Kiel gehören.

Nach derzeitigem Kenntnisstand soll die Verlegung der beiden Tender 2021 erfolgen. „Das stärkt nicht nur den Marine-Tiefwasserhafen Kiel, sondern bringt ab 2021 positive Synergieeffekte durch die Zusammenziehung des Unterstützungsgeschwaders in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt“, bewertet Gädechens diesen geplanten Schritt.

Die Tender der „Elbe“-Klasse (Klasse 404), zu den auch die beiden Einheiten gehören, entstanden als Sechser-Serie Anfang der 1990-er Jahre bei der Kröger-Werft sowie der FSG in Flensburg. Die Schiffe sorgten damals für Gesprächstoff in der Marine, weil sie von vornherein nach sogenanntem „Handelsschiffstandard“ konzipiert und gebaut wurden. Dazu gehörte auch eine Minimal-Eigenbewaffnung, die inzwischen aber in Maßen verstärkt wurde.

Das Tender-Sextett gehört zu den Einheiten, die in den kommenden Jahren altersbedingt ersetzt werden müssen. Die zunächst vor allem für den Nord- und Ostseebereich vorgesehenen Einheiten waren inzwischen auch weit außerhalb europäischer Gewässer im Einsatz. EHA

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