Besucherrekord beim Tag der Seenotretter

Tag der Seenotretter im schleswig-holsteinischen Maasholm. Das Interesse war groß, Foto: DGzRS
Mehr als 30.000 Besucher haben sich am Sonntag zum Internationalen Tag der Seenotretter über die Arbeit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) informiert.
Damit wurde bei der 19. Auflage des jährlichen Aktionstages ein neuer Rekord aufgestellt, teilte die DGzRS mit.
Bereits am Sonnabend kamen bei örtlichen Regenschauern rund 600 Besucher nach Neustadt in der Lübecker Bucht. In Laboe standen die Besucher am Sonntag schon morgens Schlange, um einen Blick auf die neue „Berlin“ zu werfen, sagte Stipeldey. Das Schiff war Anfang des Jahres in Dienst gestellt worden. In Maasholm startete der Tag der Seenotretter am Samstagabend mit einem Hafen-Open-Air. Großer Andrang herrschte nach Angaben eines Sprechers auch in Cuxhaven, wo der jüngste Seenotrettungskreuzer „Anneliese Kramer“ lag.
Die Gäste konnten vielerorts auf Rettungsbooten Probefahrten unternehmen oder bei inszenierten Rettungsaktionen die meist ehrenamtlichen Helfer der DGzRS bei der Arbeit beobachten.
Einen besonderen Tag erlebten zwei Seenotretter der Station Langballigau an der Flensburger Förde: Auf einem Schiff der mit Such- und Rettungsaufgaben betrauten dänischen Marine heimwehr, das zu Gast im Hafen war, wurden ihre Enkeltöchter „Neele Tilda Lund“ und „Enni Tilda Bohn“ getauft.
Auf zahlreichen Stationen mussten die Seenotretter jedoch die Besichtigung ihrer Schiffe wegen Alarmierungen unterbrechen. Durchziehende Gewitterfronten und Starkwind brachten vor allem Wassersportler an diesem Wochenende in Schwierigkeiten. Die Besucher zeigten dafür viel Verständnis.
Seit rund 150 Jahren retten Deutschlands Seenotretter Leben. Einmal im Jahr demonstrieren sie Besuchern ihre Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft. Vielerorts begleiteten Shanty-Chöre den Tag der Seenotretter, mit dem die DGzRS traditionell um Spenden wirbt.
Im vergangenen Jahr haben die Aktiven der DGzRS nach eigenen Angaben bundesweit bei mehr als 2000 Einsätzen 677 Menschen aus Seenot oder einer drohenden Gefahr auf dem Wasser gerettet. Dabei arbeiten etwa 800 der deutschlandweit rund 1000 Helfer freiwillig. Finanziert wird die DGzRS ausschließlich über Spenden, staatliche Mittel erhält sie nach eigenen Angaben nicht. Insgesamt betreibt die DGzRS 54 Stationen.
Der Kreuzer „Theodor Storm“ ist bis zu 22 Knoten schnell und in Büsum stationiert, dem zweitgrößten Hafen an Schleswig-Holsteins Nordseeküste. Hier müssen die Seenotretter nicht nur havarierten Krabben-Kuttern zu Hilfe eilen. Oft rücken sie aus, um Wattwanderer aus den Fluten zu retten. fab
