Bombensuche unter Polizeischutz

Zur Sicherheit: die „Fehmarn“ als Unterstützung für die „Krebs Helios“, Foto: Behling
Mit eingeschaltetem Blaulicht liegt seit dieser Woche das Polizeiboot „Fehmarn“ im Fahrwasser vor Friedrichsort. Die Beamten wachen mit Argusaugen über den Schiffsverkehr. Grund ist ein Sperrgebiet, das vor Ort von der Schifffahrtsverwaltung für die Suche nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet wurde.
In dem Gebiet ist das Arbeitsschiff „Krebs Helios“ im Einsatz. Mit Sonar und Tauchern wird zwischen Holtenau und Möltenort der Meeresboden abgesucht. Nicht ohne Grund: Bei ersten Sondierungen und Zufallsfunden waren in den vergangenen Jahren immer wieder Kampfmittel entdeckt und zum Teil sofort gesprengt worden.
Auch die Unterstützung der Wasserschutzpolizei ist nicht unbegründet. Für die Besatzung der „Krebs Helios“ kam es bereits zu einem Zwischenfall: Beim Einlaufen in die Kieler Förde hatte der Kapitän eines niederländischen Frachters nach Polizeiangaben die gelben Warntonnen ignoriert und fuhr direkt in das Sperrgebiet. Auch die Warndurchsagen über Funk hätte er nicht berücksichtigt. Da der Frachter auch auf die „Krebs Helios“ zuhielt, mussten die Taucher wie bei einem Notfall wieder auftauchen, so die Wasserschutzpolizei.
Zu dem Zeitpunkt war der Frachter noch ohne Lotse unterwegs. Der ging erst auf der Reede direkt vor der Holtenauer Schleuse an Bord – wie auch die Beamten der Wasserschutzpolizei. Der Frachter wurde untersucht und der Kapitän mit dem Vorgang konfrontiert. Gegen den Mann wurde danach wegen des Verstoßes gegen die Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung eine Sicherheitsleistung von 2000 Euro festgesetzt und vor Ort eingezogen. Außerdem wurde eine Strafanzeige gestellt.
Die Polizei warnt angesichts des zunehmenden Verkehrs auch von Sport- und Anglerbooten vor dem Einfahren in das Sperrgebiet. Die acht gelben Warntonnen würden noch einige Wochen liegen. „Die Wasserschutzpolizei sichert die Arbeiten zur Kampfmittelsuche mit einem Küstenboot ab“, so Kai Teichmann von der Polizeidirektion Kiel. Wie lange die Suche dauern wird, hänge von Wetter und Arbeitsbedingungen ab. FB/ger