„Brandenburg“ nach Havarie ausgefallen

(Foto: Behling)

Die deutsche Fregatte „Brandenburg“ kann ihren Einsatz als Flaggschiff des Nato-Einsatzverbandes 2 in der Ägäis zwischen Griechenland und der Türkei nicht mehr ausführen.
Die 139 Meter lange Einheit ist am Montag beim Ablegen im Hafen von Piräus mit einer Hafenmole zusammengestoßen. Ersten Meldungen aus dem griechischen Hafen zufolge hatte die „Brandenburg“ ein Unterwasserhindernis an der Hafeneinfahrt gerammt. Dabei sollen die beiden Propeller und das Ruder Schaden genommen haben. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr bestätigte den Vorfall.
Die „Brandenburg“ wollte Piräus mit Kurs auf das Einsatzgebiet im Rahmen des Flüchtlingseinsatzes in der Ägäis verlassen. Dabei kam es beim Ablegen trotz Schlepperbegleitung und Lotsberatung zu der Grundberührung. Statt Kurs auf die türkische Küste zu nehmen, steuerte die Fregatte nach der Havarie mit langsamer Fahrt zunächst einen Ankerplatz südlich der Hafenzufahrt von Piräus an. In einer Bucht untersuchten bordeigene Taucher der Fregatte dann das Schiff. Dabei wurden Beschädigungen am Ruderblatt und einer Schiffsschraube festgestellt, teilte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos mit.
Die griechische Marine stellte einen Liegeplatz bei der Marinewerft in Salamis nahe Piräus bereit. Dort befinden sich auch Schwimmdocks. Wann die Fregatte dort eingedockt werden kann, wird noch geklärt. Aus Sicherheitsgründen wurde die nur eingeschränkt manövrierfähige Fregatte gestern durch den griechischen Schlepper „Christos XVII“ zur Werft nach Salamis begleitet. Experten des Marinearsenals in Griechenland werden in den kommenden Tagen die Schäden untersuchen.
Der Nato-Einsatzverband 2 muss jetzt zunächst ohne die „Brandenburg“ auskommen, die erst Anfang April das vorherige Flaggschiff „Sachsen“ abgelöst hatte. Die „Brandenburg“ soll bis Ende August in der Ägäis bleiben. Deren Havarie ist für die Deutsche Marine die zweite dieser Art innerhalb weniger Wochen. Am 16. März war der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ beim Einlaufen in die Seeschleuse in Wilhelmshaven mit der Schleusenmauer kollidiert. FB/fab