Briten räumen Minen in der Kieler Bucht

Der NATO-Einsatzverband SNMCMG 1 wird diese Woche in der Kieler Bucht nach Kriegsaltlasten suchen.

„Wir haben vom Kampfmittelräumdienst des Landes zwei Boxen für die Suche nach Altlasten erhalten“, so Fregattenkapitän Martin Schwarz. Der Eckernförder ist seit dem 21. Januar Kommandeur des Ständigen Minenabwehrverbandes der NATO. In Kiel wird der Verband bis heute (25.1.) für die anstehenden Vorhaben der NATO ausgerüstet. Das Führungsschiff ist der Tender „Donau“ vom 1. Korvettengeschwader aus Warnemünde. Die aktive Aufgabe der Minenjagd wird zunächst durch das britische Minenjagdboot „Ramsey“ und den deutschen Minenjäger „Dillingen“ wahrgenommen.

Die Suche nach den Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg ist die erste Aufgabe für den Verband. Dabei stützen sich beide Minenjäger auf deutsche Technik. Die „Ramsey“ und die „Dillingen“ setzen die Such- und Zerstörungsdrohne „Seefuchs“ ein. Das von der Firma Atlas Elektronik GmbH gelieferte System ist auch auf der im schottischen Faslane beheimateten „Ramsey“ seit acht Jahren im Einsatz. In der Royal Navy hat der „Seefuchs“ bei verschiedenen Einsätzen in aller Welt gute Ergebnisse erzielt. Zusätzlich ist auf der „Ramsey“ eine Minentauchereinheit der Royal Navy mit dem Minentaucher Kristian Treloar eingeschifft. Der aus Schottland stammende Unteroffizier wird dabei in der Kieler Bucht die vom Sonar der „Ramsey“ und vom „Seefuchs“ lokalisierten Unterwassersprengkörper identifizieren und markieren.

Die markierten Minen werden dann später vom Kampfmittelräumdienst des Landes Schleswig-Holstein behandelt und auf einen Versenkungsplatz vor der Küste bei Schönberg umgelagert. Die Munitionsbelastung ist in der Zufahrt zur Kieler Förde außerordentlich hoch. Neben den Versenkungen von nicht genutzter Munition der deutschen Kriegsmarine in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs liegen dort auch unzählige Grundminen mit Magnetzündern, die von britischen Bombern bei Nachteinsätzen während des Krieges auf die vermuteten Zufahrtsrouten zu dem Marinestützpunkt Kiel abgeworfen wurden. 2014 und 2015 hatten deutsche Minenjäger und Minentaucher dort allein zwölf britische Grundminen mit jeweils 500 Kilogramm Sprengstoff geortet. Drei dieser Grundminen mussten an Ort und Stelle komplett gesprengt werden. FB/FBi

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